Erzieherinnen sind schwer zu finden

Die Stadt baut ihr Angebot in der Kinderbetreuung immer weiter aus, um dem Rechtsanspruch der Eltern für einen Platz in Krippe und Kita nachkommen zu können (wir berichteten). Allerdings wird es immer schwieriger, qualifizierte Erzieher zu finden. "Der Fachkräftemangel trifft mittlerweile auch uns. Da die Betreuungszeiten immer länger werden, brauchen wir auch am Nachmittag Personal. Diese Zeit ist für viele Erzieherinnen unattraktiv, da ihre eigenen Kinder meist vormittags in der Kita sind", sagt Christina Bethien, Leiterin der Kita St. Elisabeth am Verbrüderungsring. Die beiden evangelischen Kitas in Schwarzenbek bieten mittlerweile einschließlich Früh- und Spätdienst Betreuungszeiten von 6 bis 18 Uhr an. In St. Elisabeth sind 25 Erzieherinnen für 190 Kinder da, in St. Franziskus werden 158 Kinder in neun Gruppen von 18 Erzieherinnen betreut.

Die Situation dürfte sich in naher Zukunft weiter verschärfen. Denn aktuell gibt es nicht für jedes Kind einen Platz, wie mehrere Eltern kürzlich während der Sitzung des Sozialausschusses beklagten. Aktuell gibt es in Schwarzenbek 711 Plätze in sechs Kindertagesstätten. Im April kommen 40 weitere in der Betriebskita von LMT Fette hinzu, im Sommer des kommenden Jahres 80 weitere in der Johanniter-Kita neben dem Netto-Markt im Neubaugebiet am Mühlenredder. Dann sollten die Plätze für alle Kinder ausreichen - davon geht die zuständige Fachbereichsleiterin Kathrin Kipke zumindest momentan aus.

Keine Angst vor dem Wolf

Während die beiden neuen Kitas Zukunftsmusik sind, feiert eine etablierte Einrichtung jetzt Geburtstag: Die Waldgruppe der Kita St. Elisabeth - die "Eichhörnchen" wird 15 Jahre alt. 15 Kinder waren mit ihren beiden Erzieherinnen im April 2000 das erste mal im Rülauer Holz am Sachsenwaldring. Dort haben die jetzigen Kinder mittlerweile einen Container als Aufenthaltsraum für schlechtes Wetter und zum Frühstücken. Den Großteil des Tages verbringen sie unter freiem Himmel. Aktuell beschäftigen die Kleinen die Wolfssichtungen. "Wir thematisieren das, machen uns aber keine Sorgen. Die Kinder sind immer in der Gruppe und sehr laut. Wir haben überhaupt in den ganzen Jahren nur einmal eine Rotte Wildschweine gesehen und ein Reh aufgeschreckt", sagt Erzieherin Wiebke Rohland. Zum Thema Wölfe haben wir eine Sonderseite.