Gastronomie: “La Grotta“ statt “Schüttenkrog“: Im Schützenhaus wird jetzt italienisch gekocht

Bella Italia heißt es nun im ehemaligen "Ton' Schüttenkrog". Im Herbst gingen dort endgültig die Lichter aus. Für den Restaurantbetrieb fand sich schnell eine neue Pächterin. Mit Cornelia Riccobono zieht nun italienische Küche an die Schützenallee. Mit ihrem Lebensgefährten hatte sie bislang das "La Grotta" an der Lauenburger Straße betrieben. Mit ihrem neuen Restaurant ziehen beide aus der Stadtmitte an die Peripherie.

Deutsche Hausmannskost wie Grünkohl, Schnitzel und Co. gibt es auf der Speisekarte nicht mehr. Trotzdem mussten die Schützen auf ihr traditionelles Grünkohlessen nicht verzichten. "Die Wirte haben kurzerhand Grünkohl für 100 Personen bestellt", sagt Günter Stapelfeld, Platzmeister der Schützengilde. "Wir sind dankbar, wieder eine Pächterin zu haben. Ich selbst esse auch gern italienisch, und ein gutes Steak gibt es dort auch", so Stapelfeldt. "Uns ist wichtig, dass die Gaststätte weiter betrieben wird, daher ist es positiv zu beurteilen." Insgesamt gab es drei Bewerber aus Schwarzenbek, einer ist krankheitsbedingt abgesprungen, und der Zweite hat noch ein anderes Restaurant.

Die neue Wirtin ist Schwarzenbekerin. Die heute 55-Jährige ist in der Europastadt aufgewachsen und zur Schule gegangen. Sie spricht fließend Italienisch und weiß, wie eine Pizza schmecken muss. Die Küche ist das Reich ihrer beiden Köche - "waschechte" Italiener, die aus der Nähe von Neapel stammen. Das "La Grotta" an der Lauenburger Straße 15 lief zuvor unter ihrer Regie. "Dort war der Gastraum relativ klein, daher haben wir damals den Namen gewählt", erklärt Cornelia Riccobono. "La Grotta" heißt übersetzt Höhle. Dass an der Schützenallee - mit den viel größeren Räumen - ein neuer Pächter gesucht wurde, kam daher wie gerufen.

An das Kochen konnte die ersten Monate nicht gedacht werden. Küche und Gastraum sollten erst einmal das italienische Flair verpasst bekommen. Mit viel Herzblut wurde seit November 2014 aufwendig renoviert. "Fast alles musste raus, wir haben eine moderne Küche einbauen lassen, das alte Mobiliar ersetzt und die Wände neu gestrichen", berichtet die Wirtin. Herzstück in der Küche ist der Lavastein, auf dem Fisch und Fleischgerichte zubereitet werden.

Ob das Konzept an dem abgelegenen Standort aufgeht, muss sich zeigen. Bislang hatten es Gastronomen in der Europastadt eher schwer. Die "Alte Marktschule" hat mittlerweile den dritten Pächter. An das spanische Restaurant "Los Amigos" (ehemals "Uhlendeel") an der Lindenstraße erinnert nur noch ein Hinweisschild: Die Gaststätte ist schon seit Jahren geschlossen. Die ehemalige "Pfennigklause" an der Berliner Straße (zuletzt "Fischstübchen") wird inzwischen als Wohnraum genutzt, und aus dem "Schmiede-Eck" an der Schmiedestraße ist ein Geschäft geworden. Die ehemaligen Räume des "La Grotta" (vormals "Giro") stehen derzeit ebenso leer wie der Imbiss "Sparta" an der Lauenburger Straße 11.