Landfrauenverein: Annegret Hamester löst Lisa Möller als Vorsitzende ab

Die mitleidigen Blicke auf der Landesvorstandssitzung jagten Anne Schmaljohann, stellvertretende Kreisvorsitzende der Landfrauen, schon einen Schrecken ein. Auf Landesebene kursierte das Gerücht, dass nun nach Auflösungen von Vereinen im Kreis Schleswig-Flensburg auch dem Schwarzenbeker Verein das Aus drohe. Dass es sich dabei um eine "Ente" handelt, konnte die Bäuerin aus Bälau selber erleben: Von 200 Mitgliedern waren knapp 100 gekommen, um in Schröders Hotel eine neue Vorsitzende zu wählen.

Nach 18 Jahren im Vorstand und elf Jahren als Vorsitzende des Landfrauenvereins Schwarzenbek und Umgebung trat die Bartelsdorferin Lisa Möller (66) nicht mehr zur Wiederwahl an. Nachfolgerin ist ihre bisherige Stellvertreterin Annegret Hamester. Sechs schriftliche Wahlvorschläge für die 57-jährige Elmenhorsterin waren bei Wahlleiterin Schmaljohann eingegangen. Hamester wurde letztlich ebenso einstimmig gewählt wie die neue stellvertretende Vorsitzende Claudia Steffen aus Schwarzenbek. Ihren Platz als Beisitzerin nimmt die Geesthachterin Heidemarie Thiessel-Müller ein, die erst seit zwei Jahren bei den Landfrauen ist.

Auslöser für ihren Beitritt war eine Fahrt zum Weihnachtskonzert in die Laeiszhalle nach Hamburg mit der ehemaligen Landesbischöfin Margot Käßmann als Gastrednerin im Jahr 2012. "Ich habe mich unter den Landfrauen so wohlgefühlt, dass ich seitdem bei jeder Ausfahrt und Veranstaltung dabei war", sagte die ehemalige Bankkauffrau und folgte mit ihrer Kandidatur dem Motto der scheidenden Vorsitzenden Lisa Möller: "Das Ehrenamt ist der Kitt unserer Gesellschaft." Für sie sei es jetzt der richtige Zeitpunkt zu gehen, sagte Möller, fügte aber lächelnd hinzu: "Ich bin so ein Typ, ich suche mir bestimmt etwas Neues."

Eine feierliche Verabschiedung der langjährigen Vorsitzenden ist bei der nächsten Veranstaltung am Mittwoch, 11. Februar, in Schröders Hotel geplant. Neben Vorträgen und Kreativkursen vor Ort bietet der Landesverband seinen Mitgliedern Seminare und Qualifizierungen für das Vereins-, aber auch das bäuerlichen Management. Wenn Frauen früher in einen Bauernhof einheirateten, konnten sie sich zur "Meisterin in der ländlichen Hauswirtschaft" weiterbilden lassen.

Nicht nur das Berufsbild der Landwirte hat sich geändert, daher gibt es heute die Qualifizierung Büro-Agrarfachfrau (BAFF). 18 Tage dauert so ein Kursus, den der Landesverband im Herbst 2015 anbietet. Während sich die BAFF-Kurse an Frauen in bäuerlichen Betrieben richten, stehen Seminare zur Ernährungs- oder Konfliktberaterin oder zur Kräuterkunde allen Mitgliedern offen.

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