AWSH: Kosten neu kalkuliert - Vertrag mit Stapelfeld läuft aus

Auf sinkende Preise bei der Abfallentsorgung können sich die Menschen in den Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg freuen. In beiden Kreisen sinken ab dem 1. Januar die Kosten für die Müllabfuhr, beide Kreistage haben der Kalkulation der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) bereits zugestimmt. Gestern hat die AWSH begonnen, die Jahresrechnungen für das Jahr 2015 zu verschicken. Freuen können sich vor allem die Stormarner: Seit dem Jahr 2002 (Euroeinführung) sind die Preise für die Abfallentsorgung dort um 32,1 Prozent gesunken. Eine Durchschnittsfamilie zahlt im kommenden Jahr noch 8,37 Euro im Monat, im Kreis Lauenburg sind es 9,80 Euro.

Und die Preise werden weiter sinken: "2017 werden wir völlig neue Strukturen haben, dann kann es noch einmal einen großen Sprung geben", sagt Klaus Plöger, Landrat im Kreis Stormarn und Aufsichtsratsvorsitzender der AWSH. Grund: Am 31. Dezember 2016 endet der Vertrag mit der Müllverbrennungsanlage Stapelfeld, den beide Kreise 1996 abgeschlossen hatten. Damals war vom Gesetzgeber eine 20-jährige Sicherheit für die Entsorgung gefordert. Ab 2017 gilt ein neuer, bereits unterzeichneter Vertrag, der dann eine Laufzeit von maximal zehn Jahren hat und geringere Preise für die Verbrennung des Restmülls mit sich bringt: Bisher zahlt die AWSH 115 Euro pro Tonne, künftig nur noch 65 Euro.

Schon seit 2004 nutzt die AWSH ihre vor 18 Jahren vereinbarten Kontingente (65 000 Tonnen für Stormarn und 64 500 Tonnen für das Herzogtum) nicht voll aus, sondern verkauft sie auf dem freien Markt. Bisher wurde damit sogar Geld verdient, im laufenden Jahr jedoch ein Minus im Bereich von etwa 100 000 Euro erwirtschaftet. "Das ist ein Risiko, das wir noch zwei Jahre lang tragen werden", sagt AWSH-Prokurist Olaf Stötefalke.

Neuer Entsorger, neue Termine

Für den Kreis Stormarn übernimmt künftig die Geesthachter Firma GEG Grabau Entsorgung GmbH, die bereits im Lauenburgischen die Abfallbehälter leert, die Entsorgung vom bisherigen Abholer, der Firma Otto Dörner. Unternehmer Jürgen Grabau hat dafür eigens 24 neue Müllfahrzeuge der Marke Iveco gekauft, die bereits die Abgasnorm Euro 6 erfüllen: "Die Fahrzeuge sind deutlich leiser - sowohl was den Motor als auch den Abfallbehälter betrifft." Weil neue Tourenpläne erstellt werden, ändern sich in beiden Kreisen die Abfuhrtage.