Kellerbrand: Feuerwehrmann atmete Rauchgase ein, konnte Krankenhaus aber schon wieder verlassen

Was den Kellerbrand in der Straße Blinde Koppel ausgelöst hat (wir berichteten) ist weiterhin unklar. Die Geesthachter Kriminalpolizei hat zur Ermittlung der Brandursache einen Sachverständigen des Landeskriminalamtes hinzugezogen. Den Schaden an dem unbewohnbaren Haus schätzte die Polizei gestern auf 70 000 Euro.

Der Feuerwehrmann, der bei den Löscharbeiten eine Rauchvergiftung erlitten hatte, konnte das Krankenhaus mittlerweile wieder verlassen. "Es geht ihm soweit gut", sagte Feuerwehrchef Thorsten Bettin gestern. Der Retter hatte während des Einsatzes in dem Gebäude plötzlich keine Luft mehr über seine Atemmaske bekommen und musste die Maske trotz der Verqualmung abnehmen. Bettin: "Das Ventil, das für die Luftzufuhr an der Atemluftflasche geöffnet sein muss, hat sich aus ungeklärten Gründen während des Einsatzes wohl geschlossen." Bei einer Prüfung der technischen Ausrüstung in der Elmenhorster Kreisfeuerwehrzentrale wurde festgestellt, dass die Technik grundsätzlich einwandfrei funktioniert.

Zur insgesamt etwa 20 Kilo schweren Atemschutztechnik der Feuerwehrleute gehören das auf dem Rücken zu tragende Atemschutzgerät, eine Atemschutzmaske und ein Verbindungsschlauch, der an der Atemluftflasche befestigt ist und an die Atemmaske angeschlossen werden kann. 35 dieser Gesamtausrüstungen hat die Feuerwehr in Schwarzenbek zur Verfügung. "Die Ausbildung für den Einsatz mit Atemschutz ist bei uns sehr hoch angesiedelt. Außerdem haben wir ein Notfallkonzept für den Fall, dass genau solche Dinge wie bei dem Einsatz an der Blinden Koppel passieren", erklärt Bettin. Wäre es nötig gewesen, hätte sofort ein Trupp zur Rettung des betroffenen Feuerwehrmannes mit einem Rettungsset in das brennende Haus gehen können.

Ohne Atemluft kann man es in verqualmten Räumen nur kurz ertragen, es reichen je nach Belastung des Brandrauchs mit Atemgiften schon drei Atemzüge, um das Bewusstsein zu verlieren.

Der Feuerwehrmann, der an der Blinden Koppel den Notfall hatte, war zunächst über die Drehleiter in das Dachgeschoss des Hauses eingestiegen und hatte Räume überprüft. Möglicherweise kam er auf dem Weg ins Erdgeschoss mit dem Flaschenventil im engen Treppenhaus zu oft an die Wand und betätigte es so unbewusst, bis die Luftzufuhr unterbrochen war.