Tourismus: Bürgervorsteher sucht für Schwarzenbek ein passendes Image

Sie trug einmal den Beinamen "Stadt der Mitte" - was vor allem geografisch gemeint war. Von allen fünf Städten im Kreis liegt Schwarzenbek tatsächlich am zentralsten. Doch der Slogan ist längst Vergangenheit und ein echtes "Image" war er ohnehin nicht. Das möchte Bürgervorsteher Konrad Freiberg (SPD) gern der Stadt verpassen, doch welches soll es sein?

"Schwarzenbek hat kein ausgeprägtes, selbst erarbeitetes oder geschaffenes Image und auch keinen offiziellen Slogan, mit dem die Stadt für ihre Vorzüge wirbt. Schwarzenbek hat auch keinen See oder Fluss vor der Tür oder eine besonders historische Innenstadt zu bieten. Trotzdem befinden wir uns zwangsläufig in einem Wettbewerb mit anderen Kommunen im Hamburger Umland und im Kreis", konstatiert Freiberg, der die Themen "Image" und "Stadtmarketing" als Einheit sieht.

Aufgefallen war dies Freiberg, als er die Internetseiten der kreisweiten Tourismusagentur Herzogtum Lauenburg Marketing und Service Gesellschaft (www.hlms.de) betrachtete: Auf denen fehlt die Europastadt. Kein Wunder: Schwarzenbek ist auch nicht Mitglied der HLMS. "Orte, die bei uns Mitglied sind, haben zuvor Anteile erworben", erklärt HLMS-Geschäftsführer Günter Schmidt. Hauptanteilseigner ist nach wie vor der Kreis, Städte wie Geesthacht, Lauenburg, Ratzeburg und Mölln haben Anteile in Höhe von 4,5 Prozent erworben, das entspricht 4500 Euro. Außerdem beteiligen sie sich an den jährlichen Kosten der Tourismusgesellschaft mit 3800 Euro.

Dazu kommen weitere Kosten zum Beispiel für eine Tourist-Information, wie es sie in Geesthacht und Lauenburg gibt. "Wir haben aber auch kleine Gesellschafter wie etwa das Amt Büchen, die keine eigene Tourist-Info haben", sagt Schmidt. Die Aufnahme von Hotels und Pensionen in die Zimmervermittlung der HLMS erfolgt unabhängig von der städtischen Mitgliedschaft: Beherbergungsbetriebe können direkt einen Servicevertrag abschließen. Auf die Frage, was in Schwarzenbek touristisch interessant sei, muss Schmidt nur kurz nachdenken: "Sie haben gute Einkaufsmöglichkeiten und den Sachsenwald." Vielleicht sei es sinnvoll, die Stadt gemeinsam mit ihrem Umland als Eingangsbereich für den Sachsenwald zu vermarkten. Schmidt: "So lange Gäste bei uns übernachten, ist es gut. Wir können aber mehr, und Schwarzenbek könnte ein Rolle im kreisweiten Angebot spielen."

Dass dies Geld kostet, weiß Freiberg: "Wenn wir mit Naherholung werben wollen, dann gehören dazu auch die Pflege der Natur und gut ausgebaute Fahrrad- und Wanderwege." Das wäre auch Teil des Images einer "grünen" Stadt am Rande des Sachsenwaldes. Für Freiberg gehört zum Image aber auch, dass Schwarzenbek eine junge, familienfreundliche und tolerante Stadt ist mit guten Verkehrsanbindungen nach Hamburg.