In Schleswig-Holstein gibt es derzeit 33 Markttreffs, der 34. soll noch im Sommer in Heidgraben (Kreis Pinneberg) eröffnet werden.

Als Nahversorgungs- und Dienstleistungszentren für Dörfer mit maximal 2500 Einwohnern wurden sie Ende der 1990-er Jahre entwickelt. 2002, damals gab es bereits zwölf Dorfläden, erhielten sie ihren Namen "Markttreff". Gülzows Markttreff wurde 2005 eröffnet.

Im vergangenen Jahr erzielten zwölf Markttreffs ein stabiles Ergebnis, fünf steigerten den Ertrag. Zehn Marktreffs, darunter auch Gülzow, befinden sich in einer Phase des Auf- und Umbruchs, da sie gerade den Betrieb aufnehmen oder einzelne Aspekte verändern. Dazu kommen noch drei Einrichtungen, die ihr Konzept oder den Standort gänzlich neu ausrichten müssen, und vier Gemeinden, in denen das wirtschaftliche Ergebnis nicht zufriedenstellend ist. "Es ist jedoch noch kein einziger Markttreff wieder geschlossen worden", sagt stolz Ingwer Seelhoff von der ews-Group aus Lübeck, die die Markttreffs im Norden seit ihrer Gründung betreut. Manchmal verschiebe sich die Gewichtung, weil die Funktion als Treffpunkt wichtiger als die Nahversorgung werde: "Diese individuelle Anpassbarkeit ist gerade die Stärke der Markttreffs." Im Land gelte Gülzow durch die Vielfältigkeit des Angebots als Musterbeispiel, so Seelhoff: An der Dorfstraße 21 gibt es nicht nur den Laden, sondern auch das Bürgermeisterbüro, einen Arzt, ein Café, das Archiv der Heimatgeschichte sowie Ausstellungsräume. Seelhoff: "So ein Lebenszeichen mitten ins Dorf zu setzen, davon sind viele Gemeinden noch weit entfernt. Den Bürgern muss bewusst werden, was ein Markttreff für ihr Dorf bedeuten kann."