Gymnasium: Schulleiterin Birgit Roschlaub zieht nach einem Jahr Bilanz
Offiziell ist Birgit Roschlaub seit dem 1. Juli 2013 Schulleiterin des Gymnasiums Europaschule. Doch schon vor der "Schlüsselübergabe" hatte sich die damalige stellvertretende Schulleiterin der Stadtteilschule Hamburg-Öjendorf in ihr neues Amt eingearbeitet. Zeit also, nach einem Jahr mit Roschlaub Bilanz zu ziehen. "Ich bin hier ganz anders eingebunden", sagt die 55-Jährige. Gespräche mit Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz habe sie in Öjendorf nie geführt, in Schwarzenbek seien Besuche im Rathaus für einen Schulleiter aber ganz normal.
Dafür sei die Fahrt ins Kieler Bildungsministerium viel weiter. "In Hamburg bin ich nur in die U-Bahn gestiegen und an die Hamburger Straße gefahren", so Roschlaub. Das gilt auch für ihre Schüler: Eine Kooperation mit der zukünftigen Oberstufe der Büchener Gemeinschaftsschule, um mehr Profile anbieten zu können, schließt Roschlaub aus: "Dafür sind die Wege zu weit."
Mit der Schwarzenbeker Gemeinschaftsschule will sie jedoch gerne zusammenarbeiten. Das im Gymnasium G 8 gilt, das Abitur also nach acht Schuljahren angestrebt wird, und an der Gemeinschaftsschule G 9, ist für Roschlaub kein Problem: "Schüler beider Schulen besuchen drei Jahre die Oberstufe, die am Gymnasium bereits mit der zehnten Klasse beginnt. Der einzige Unterschied: Gymnasiasten haben fünf Jahre, Gemeinschaftsschüler sechs Jahre Zeit, bevor die Oberstufe beginnt."
Bis Ende des Jahres, so ein Beschluss der Stadtverordneten (wir berichteten), sollen beide Schulen die Kooperation aushandeln. Dazu müssen nicht nur die Lehrpläne harmonisiert werden. Roschlaub: "Es geht nicht nur um Fächer, es gibt auch so etwas wie Schwellenangst vor dem Gymnasium." So ein Prozess, in Hamburg hatte Roschlaubs Stadtteilschule im Bereich Oberstufe mit dem Kloster-Gymnasium kooperiert, koste viel Zeit: "Unser Ziel ist es, ein größeres Angebot für die Schüler zu ermöglichen."
Zufrieden ist die Schulleiterin nicht nur mit ihren Schülern ("sehr angenehm"), sondern auch mit dem Gebäude: "Es ist neu, hell und gut ausgestattet." Und, so Roschlaub, es sei ein Vorteil, wenn alle Räume in nur einem Gebäude untergebracht sind.
Aktuell gibt es 41 Klassen, im kommenden Schuljahr werden es sogar 43 sein. 124 Fünftklässler haben sich zum Schuljahr 2015/16 angemeldet (2013/14: 101). Zum Vergleich: An der Gemeinschaftsschule sind es aktuell 90 Schüler (2013/14: 106). Für die erste Klasse wurden dort 60 Kinder angemeldet (2013/14: 59), an der Grundschule Nordost 100 Schüler (2013/14: 94).
(cus).