Die große Parteienlandschaft versammelt sich hinter dem Konkurrenten um das Bürgermeisteramt. Doch Ute Borchers-Seelig (parteilos) lässt sich nicht beeindrucken und erklärt ihre Strategie auf dem Weg ins Bürgermeisteramt.

bz/LL:

Christian Carstensen lässt sich von vier Parteien unterstützen. Inwieweit empfinden Sie als Einzelkämpferin diese Armada als ungerecht?

Ute Borchers-Seelig:

Ich bin keine Einzelkämpferin, sondern habe ein starkes Team hinter mir. Ich möchte als parteilose Kandidatin keine politische Unterstützung, meine Unabhängigkeit ist wichtig. Die Wahl hat gezeigt, dass nur jeder zweite Wähler sich den politischen Parteien zugehörig fühlt. Ich stehe für Offenheit und Transparenz.

Wenn Sie siegen sollten, würde das dennoch in dieser Konstellation bedeuten, dass sie als Verwaltungschefin kaum Rückhalt in Sitzungen hätten.

Borchers-Seelig:

Das sehe ich nicht so. Sachthemen und das Bürgerwohl stehen im Vordergrund. Meine Überparteilichkeit gibt jedem die Chance, sich optimal beraten zu lassen.

Wie viel Motivation gibt Ihnen Ihr Wahlergebnis von 32,8 Prozent? Das sind nur 230 Stimmen Rückstand.

Borchers-Seelig:

Das ist eine sehr starke Motivation, den Wahlkampf engagiert weiterzuführen. Denn die verbleibenden 30 Prozent der Wähler haben sich je zur Hälfte für einen unabhängigen Kandidaten beziehungsweise für eine Frau entschieden. Beides vereine ich. Die Bürger wollen einen Neustart - dafür stehe ich.