Schwarzenbek (sh). Sie sind begeisterte Kino-Fans und waren sofort Feuer und Flamme, als sie ihr erstes Video sahen. Das war Anfang der 1980er-Jahre. Petra und Uwe Bär eröffneten wenig später im März 1981 ihre Videothek an der Lauenburger Straße.

Einmal zogen sie einige Häuser weiter, seit 1987 sind sie an der Lauenburger Straße 21. Jetzt, 33 Jahre nach der Eröffnung, steht das Ehepaar vor dem Aus. Zum Monatsende machen sie zu, die 4000 DVDs werden verkauft. In Schwarzenbek gibt es dann nur noch "Tower Video" in der Uhlenhorst. In Lauenburg gibt es auch nur noch eine Videothek, in Geesthacht zwei.

Kurz nach der Wende im Jahr 1990 waren es bundesweit noch 9000 Videotheken, aktuell sind es knapp 2000. "Und auch der Rest wird bald zumachen", prognostiziert Uwe Bär. Er hat gemeinsam mit seiner Frau im Sommer 2013 den Beschluss gefasst, aufzuhören. "Wir haben 2012 mit einer schwarzen Null abgeschlossen. Das Haus, in dem wir sind, ist 100 Jahre alt und wird demnächst saniert. Damit steigt zwangsläufig die Miete. Dann machen wir Verluste", so der 69-Jährige. Besonders schwer fällt der Abschied seiner Frau Petra. Für die 55-Jährige war der Laden ein zweites Zuhause.

Aktuell hat die Videothek noch 3800 Kunden in der Kartei, einige kommen aber nur einmal im Jahr. "Teilweise kommen heute schon die Enkel unserer ersten Kunden", erzählt Petra Bär. Die Kunden sind 30 bis 60 Jahre alt, die meisten haben kein Internet, um Filme herunterzuladen. Die erfolgreichsten Filme in der Videothek waren "Nummer 5 lebt", "König der Löwen" und "Dirty Dancing". Der persönliche Lieblingsfilm der Bärs ist "Das Boot".