SiWa: Mobiler Rettungs- und Sanitätsanhänger einsatzbereit für die Badesaison

"So einen Wasserrettungs- und Sanitätsanhänger gibt es nur bei uns", verkündet der SiWa-Vorsitzende Helge von Appen und blickt stolz auf "Maximus", den zweiachsigen Kofferanhänger; der Sonntag feierlich enthüllt wurde.

Am Himmel hingen Schäfchenwolken, das Sachsenwaldblasorchester Schwarzenbek spielte "Eye of the Tiger", und "Maximus" wurde mit reichlich Showeffekten aus einer Nebelwolke gezogen. "Die Braut ist noch verschleiert, aber gleich zeigt sie ihr hübsches Gesicht", verkündete von Appen, kurz bevor die Stoffhülle vom Gefährt gezogen wurde.

Rund 60 Gäste waren zum Feuerwehrgerätehaus in Schulendorf gekommen, um einen Blick auf "Maximus" werfen zu können. Die Idee, den mobilen Wasserrettungs- und Sanitätsanhänger zu bauen, hat einen dramatischen Hintergrund: Am Pfingstmontag 2012 ertrank eine 14-Jährige an einem unbewachten Badesee in Neuallermöhe. Eine Badeaufsicht gibt es bis heute nicht. "Es muss doch möglich sein, schnell zu regieren - mit einer mobilen, abrufbaren Wachstation", dachten sich die SiWa-Mitglieder.

"Dabei hatten wir im Auge, dass allein im Kreis Herzogtum Lauenburg von den 21-EU-Badestellen nur sieben eine Badeaufsicht haben. Einer von den wenigen bewachten Stränden ist der See in Müssen, den auch viele Schwarzenbeker nutzen. Bei allen Überlegungen wurde die Idee zur mobilen Badeaufsicht geboren. Wir mussten alles selbst konzipieren. 'Maximus' ist deshalb einmalig", berichtet von Appen.

Gemeinsam mit dem gelernten Tischler Timo Drux (23) und dem Elektroniker Max Schönrock (24) tüftelte von Appen dann das Innenleben von "Maximus" aus. Neben der selbstgebauten Einrichtung hat wichtige Ausrüstung wie Rettungsrucksäcke, ein Defibrillator, eine Hygieneeinrichtung, eine Patientenliege, das Surf-Rescue-Rettungsbrett sowie die eigene Stromversorgung Platz. "Im vorderen Bereich gibt sogar einen kleinen Arbeitsplatz zur Führung und Dokumentation, der gleichzeitig auch als uneinsehbare Umkleide genutzt werden kann", so von Appen.

Eine Besatzung für den Wach- und Sanitätsdienst gibt es bereits

Unterstützt wurde das Projekt durch die Förderung der Axel-Bojau-Stiftung Büchen mit 6010 Euro. Auch eine Besatzung, die "Externe Unterstützungsstaffel", kurz EUS genannt, wurde bereits aufgebaut. Die EUS soll als mobiler Wach- und Sanitätsdienst oder auch zur Notfallwasserrettung eingesetzt werden.