Feuerwehr: Nach 15 Jahren an der Spitze kündigt Martin Schröder (54) Rücktritt an

In Schwarzenbeks Feuerwehr geht eine Ära zu Ende: Martin Schröder, der Chef der 98 ehrenamtlichen Retter der Stadt, hat vor der Mannschaft den Rücktritt vom Amt des Wehrführers angekündigt. "Ich möchte dieses verantwortungsvolle Amt in jüngere Hände übergeben", sagte Schröder. Der 54-Jährige gehörte 1976 zu den Gründungsmitgliedern der Schwarzenbeker Jugendfeuerwehr, ist seitdem ununterbrochen in der Feuerwehr seiner Heimatstadt aktiv und war auch im Kreisfeuerwehrverband als stellvertretender Kreiswehrführer gewählt.

2010 hatten die Schwarzenbeker Feuerwehrleute ihren Chef im Amt bestätigt und für weitere sechs Jahre gewählt. Jetzt tritt Schröder zur Mitgliederversammlung im Januar 2014 vorzeitig zurück. "Aus gesundheitlichen Gründen", sagt er. Seit 1998 hatte er das Amt des Feuerwehrchefs bekleidet und die Wehr in den Jahren deutlich vorangebracht. Von der technischen Ausstattung und dem Ausbildungsstand her gehört die Schwarzenbeker Feuerwehr zu einer der Besten im Lauenburgischen. Pro Jahr werden zwischen 150 und 200 Einsätze absolviert. Die Jugendfeuerwehr sammelt bei Wettkämpfen auf Landes- und Bundesebene regelmäßig Trophäen.

Doch jetzt möchte sich Schröder in die zweite Reihe zurückziehen. "Man muss zur rechten Zeit ans Aufhören denken und nicht an seinem Posten kleben", sagt der Wehrführer. Nur Konrad Tiedemann (1921-1941) war in der 130-jährigen Geschichte der Schwarzenbeker Wehr länger im Amt als der 54-Jährige. Neun Fahrzeuge wurden im Laufe der Ära Schröder im Fuhrpark ausgetauscht, die Feuerwache an der Lauenburger Straße erweitert und modernisiert. Ein Nachfolger kann ein gut bestelltes Feld übernehmen, vom sonst üblichen Personalmangel in den Feuerwehren ist in Schwarzenbek nichts zu spüren.

Schröder geht davon aus, dass seine offene Rücktrittsankündigung so rechtzeitig erfolgt ist, dass sich bis Januar eine neue Wehrführung aufstellen und dann von den Mitgliedern der Wehr wählen lassen kann. Bisher agiert Nils Hilger (47) als stellvertretender Wehrführer, die beiden Zugführer Karsten Lünse und Jan Piossek leiten die Löschzüge. Hilger kündigte bereits an, für das Amt des Feuerwehrchefs zu kandidieren.

Bürgermeister Frank Ruppert ist von Schröder bereits informiert - und überrascht. Ruppert: "Martin Schröder hat für die Feuerwehr Schwarzenbek Großes geleistet und eine hervorragende Mannschaft aufgebaut. Persönlich habe ich immer gut mit ihm zusammengearbeitet. Schade, dass er nun früher als gedacht aufhört."