Auslieferungszentrum: Neubau soll 2014 entstehen - Umgehungsstraße rückt in weite Ferne

Erste Pläne gibt es bereits und auch der Baubeginn steht fest: 2014 soll parallel zur Grabauer Straße ein Anbau die Raumprobleme des Weltmarktführers bei Tablettiermaschinen beheben. Benötigt werden die Räume vor allem für die Entwicklungsabteilung des Unternehmens, die mit der Tablettiermaschine "FE 55" und dem "Speedcore"-Wälzfräser in den vergangenen Jahren zwei Weltneuheiten auf den Markt brachte. Diesen Vorsprung will die LMT-Gruppe halten und investiert deshalb zehn Millionen Euro für Büroräume und ein Auslieferungszentrum.

Entstehen soll jedoch kein "Showroom" für die High-Tech-Geräte, sondern eine Art von Labor. "Wir müssen vernünftige Abnahmeversuche mit unseren Kunden durchführen können", sagt Pressesprecher Christian Pott. Die nach Kundenangaben gefertigte Tablettenpresse soll im Neubau nach Fertigstellung mit dem Rohmaterial des Kunden bestückt und umfangreichen Testläufen unterzogen werden. Erst danach wird das Gerät ausgeliefert, beim Kunden aufgebaut und erneut gestestet.

In Schleswig-Holstein gibt es zwar keine allgemeine Wirtschaftsförderung mehr, dennoch machte der Kieler Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD), der am Dienstag das Unternehmen besuchte, den Geschäftsführern Olaf J. Müller und Joachim Peter Hoffnung auf staatliche Gelder: Die gibt es für die Bereiche Forschung und Entwicklung sowie für die energetische Optimierung von Produktionsabläufen.

Kaum Chancen auf Realisierung sieht der auch für Verkehr zuständige Meyer hingegen für die Schwarzenbeker Ortsumgehung: "Das ist kein Thema, das in nächster Zeit kommt." Aktuell stünde der Erhalt der vorhandenen Straßen vor deren Neubau. "Wir haben die letzten 20 Jahre verschlafen", kritisiert Meyer einen Sanierungsstau bei der Straßenunterhaltung. Nicht davon betroffen sei die Lauenburger Ortsumgehung, die kurz vor der Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan steht.

Länger geplant wird jedoch an der Schwarzenbeker Umgehung: Bereits 1997 wurde der erste Streckenabschnitt eingeweiht, um die Bismarckstraße zu entlasten. 2004 reichte die Stadt Planungsunterlagen für die restlichen Teilstücke ein. Gebaut wurde dennoch nicht, stattdessen im Jahr 2010 ein neues Planverfahren eröffnet.