"Überflüssig oder zeitgemäß?" lautet der provokante Titel einer Veranstaltung am 12. November in Ratzeburg, auf der Pröpstin Frauke Eiben, Ratzeburgs Bürgermeister Rainer Voss und Volkram Gebel, Landesvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, über den Volkstrauertag und die Erinnerungskultur in Deutschland diskutieren wollen.

Die Veranstaltung gehört zur Reihe "Unbequeme Denkmäler", die vom Lauenburgischen Kunstverein (LKV) gemeinsam mit dem Heimatbund und Geschichtsverein und weiteren Initiativen konzipiert wurde. Am 24. Oktober geht es in Büchen um die Frage, ob auch die in Afghanistan gefallenen Soldaten der Bundeswehr ein Denkmal verdient haben und wie wir mit den Veteranen dieses Krieges umgehen. Der Auftakt der Reihe findet am 16. September in Geesthacht statt: Dann geht es um die Frage, wer die Deutungshoheit von Kriegsdenkmälern besitzt. Hintergrund ist, dass auch in unserem Kreis immer wieder Neo-Nazis die Gedenkstätten für ihre Zwecke missbrauchen.

Begleitet wird die Gesprächsreihe durch eine Ausstellung von 21 Plakaten, die bereits am Volkstrauertag 2012 gezeigt wurde und anschließend im Schwarzenbeker Rathaus zu sehen war. In diesem Jahr ist die Ausstellung vom 8. bis 29. September im Elbschifffahrtsmuseum Lauenburg zu sehen, vom 22. Oktober bis 7. November im Geesthacht-Museum und vom 11. bis 30. November im Ratzeburger Rathaus.

Parallel dazu bietet Künstlerin Eva Ammermann Führungen für Schulkassen und Jugendgruppe an. In Schwarzenbek hatten vor einem Jahr Konfirmanden mit Pastorin Christiane Klinge das Schicksal von 48 Kindern erforscht, die im Dritten Reich in einem Zwangsarbeiterlager an der Grabauer Straße ums Leben kamen. Ein Plakat mit deren Namen hängt seitdem im Friedensraum der Friedhofskapelle an der Möllner Straße (wir berichteten). Jugendgruppen oder Schulklassen, die ein ähnliches Projekt planen, können sich ebenfalls melden (mail@eva-ammermann.de).