Verbrüderungsarbeit: Praktikantin (18) kommt aus der Partnerstadt Aubenas

Sie gehört Noemie Ollier. Die 18-jährige Studentin aus der französischen Partnerstadt Aubenas macht zur Zeit ein Praktikum im Rathaus - doch nicht nur dort. Auch in der Rechtsanwaltskanzlei Rossa, Vilmar, Hillrichs und Stimper sowie im Amtsgericht "schnupperte" die 18-Jährige, die bereits seit Ende April in Schwarzenbek ist, hinein.

Nach ihrem Abschluss am "Lycée" durchläuft die junge Französin zur Zeit eine duale Ausbildung zur "Management-Assistentin", will danach Jura studieren. Das Praktikum gehört zur Ausbildung. Wöchentlich schickt die 18-Jährige per E-Mail einen Bericht an ihre Schule im französischen Valance. Noemie Ollier ist bereits die zweite Frau aus einer Partnerstadt, die in Schwarzenbek ein Praktikum absolviert: Im vergangenen Jahr hospitierte die belgische Studentin Eline Bracke im Sportverein TSV. Die 19-Jährige stammt zwar aus Gent, hat ihr Praktikum jedoch Zelzates Bürgermeister Feddy de Vilder zu verdanken, der sie nach Schwarzenbek vermittelte.

Noemie Ollier hatte im März per E-Mail bei Verbrüderungssekretärin Christine Uhde angefragt, ob die Stadtverwaltung ihr helfen könne, einen Praktikumsplatz zu finden. Bereits eine Woche später kam die Antwort, dass sie im Rathaus anfangen könne. Und nicht nur das: Wie vor einem Jahr Eline wohnt auch Noemie zumindest während eines Teils ihres Praktikums bei Bürgermeister Frank Ruppert und seiner Frau Sussi-Anne. Und die junge Französin hat bei dem deutsch-dänischen Paar auch gleich neue Regeln eingeführt: Am späten Nachmittag gibt es jetzt wie in Frankreich üblich einen Aperitif samt kleinem Snack.

Doch auch die norddeutsche Küche hat es der 18-Jährigen angetan: "Ich liebe Spargel mit Schinken und Sauce Hollandaise", schwärmt Noemie. Zwar kennt sie auch aus Aubenas Spargel: "Doch den gibt es bei uns immer als Salat mit einer Vinaigrette."

Lob gibt es auch für das städtische Jugendzentrum: "Das ist ein gutes Konzept. In Aubenas gibt es so etwas nicht." Dort endet die Schule allerdings auch erst gegen 17 Uhr. "Nur mittwochs haben wir früher Schluss, dann haben wir Zeit für Musik oder Sport." In Aubenas ist die 18-Jährige nicht nur Mitglied eines Fahrradclubs, sondern engagiert ich im Verein auch als Mountainbike-Trainerin.

In zwei Wochen fährt Noemie Ollier wieder nach Hause. Möglicherweise kehrt sie jedoch schon im kommenden Jahr wieder zurück: "Ich könnte mir durchaus vorstellen, mein Jura-Studium in Hamburg zu beginnen", sagt die 18-Jährige.