Das Bäckerhandwerk bestimmte das Leben der Familie Lembcke. Paul Lembcke, der Großvater der beiden Brüder Uwe und Holger Lembcke, gründete 1914 in Hamburg eine Bäckerei. Ihr Vater Richard machte nach dem Zweiten Weltkrieg in Grande eine Brotbäckerei auf. Er bot dort auch schon Gebäck an. 1964 kam der Umzug nach Schwarzenbek. Dort wurde kein Brot mehr gebacken, sondern zunächst Herrenkringel, ein Blätterteiggebäck mit karamellisiertem Zucker. Nach kurzer Zeit stellten Richard Lembcke sowie seine Söhne Holger und Uwe die Produktion auf feines Gebäck und Konfekt um. Der Hersteller ist als Premiummarke vor allem durch seine vorzüglichen Florentiner, Pariser Herzen, Butter-Mandel-Gebäck und den traditionell hergestellten Baumkuchen in aller Munde. Mehr als 120 Gebäcksorten kreierten die Lembckes.

Im Juli 2009 verkündeten Holger und Uwe Lembcke den Verkauf des Traditionsunternehmens an Andreas Coppenrath, der in sechster Generation die Keksbäckerei im emsländischen Groß Hesepe führt und sich mit dem Zukauf den Traum von einer "Produktlinie im Premiumsegment" erfüllt. "Lembcke ist der Mercedes unter den Keksen", schwärmte Coppenrath damals in unserer Zeitung. Am 19. September 2009 stirbt Seniorchef Richard Lembcke im Alter von 95 Jahren. Das Ende seines Lebenswerks erlebt er nicht mehr mit: Am 14. Dezember 2012 erfahren die Mitarbeiter, das Coppenrath den Standort Schwarzenbek aufgibt. Im Februar wird allen 84 Mitarbeitern die Kündigung mit Stichtag 30. Juni ausgesprochen. Gleichzeitig gibt es das Angebot, mit nach Großröhrsdorf zu ziehen.