Schwarzenbek. Der weltweite Konjunktureinbruch zeigt erste Folgen auch in Schwarzenbek: Seit gestern gilt für etwa die Hälfte der 1000 Mitarbeiter beim Maschinenbauer Fette, dem größten Arbeitgeber im Kreis Herzogtum Lauenburg, Kurzarbeit.

"Wir gehen von einem überschaubaren Zeitraum aus, in dem wir in Kurzarbeit arbeiten müssen. Deshalb haben wir bisher auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten können", sagt Axel Friedmann, Geschäftsführer des zur Leitz-Gruppe gehörenden Unternehmens. Kurzarbeit sei nur dann das Mittel der Wahl, wenn keine strukturellen Probleme in einem Betrieb herrschen, betont Friedmann im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie diene der Überwindung konjunktureller Schwächen und mit einer solchen habe es das Unternehmen zurzeit weltweit zu tun.

Überraschend sei allerdings das Ausmaß des Auftragsrückganges gewesen, räumt Friedmann ein. Noch im September sei die Auftragslage "ganz in Ordnung" gewesen. In allen regionalen Märkten hätten sich zwar Auftragsrückgänge angedeutet, was dann aber im November und Dezember geschehen sei, hätte "eingeschlagen wie der Blitz".

Selbst intime Kenner des deutschen und weltweiten Maschinenbaus hätten das drohende Konjunktur-Unwetter trotz aller zur Verfügung stehenden ausgefeilten Marktforschungsmethoden nicht in diesem Umfang heraufziehen sehen.

Ganz überraschend kam für die Mitarbeiter bei Fette die Anmeldung der Kurzarbeit, die zunächst bis zum 31. Juli gelte, nicht, sagt Ute Berbüsse, Vorsitzende des Fette-Betriebsrates. "Das hat sich über Monate entwickelt." Es sei für alle ersichtlich gewesen, dass die Arbeit weniger wird. Auch die Agentur für Arbeit sei für einen Vortrag über die Folgen der Kurzarbeit schon im Betrieb gewesen. Die Stimmung in der Firma sei zwar nicht berauschend, niemand sei aber in ein tiefes Loch gefallen, so Berbüsse. Und: "Wir hoffen, dass es nach dem 31. Juli besser wird."

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