Büchen. Ab nächstem Jahr wird das Amt Büchen hauptamtlich geführt. Warum die Gemeinde Büchen trotzdem eigenständig bleibt.

Seit Mai vergangenen Jahres ist es beschlossene Sache: Künftig soll ein Amtsdirektor oder eine Amtsdirektorin die Leitung des Amtes Büchen übernehmen. Das hatte der Amtsausschuss so bestimmt, in dem die Bürgermeister der 15 amtsangehörigen Gemeinden Sitz und Stimme haben. Nur noch bis zum 1. Januar nächsten Jahres übernimmt die Gemeinde Büchen die Verwaltung des Amtes mit.

Die Stelle war ausgeschrieben worden und in mehreren Runden hatten sich die Bewerber vorgestellt. Am Donnerstag, 6. Juli, machten sich die Mitglieder des Amtsausschusses ein letztens Bild von den Kandidaten - wie bei den vergangenen Vorstellungsrunden auch, hinter verschlossenen Türen. Nach der anschließenden geheimen Wahl stand fest: Tanja Volkening wurde vom Ausschuss einstimmig auf den Posten der Amtsdirektorin gewählt.

Die Ausschreibung hatte eine Bedingung: Die Bewerber müssen für den gehobenen Verwaltungsdienst qualifiziert sein. Tanja Volkening bringt dafür beste Voraussetzungen mit. Schließlich war sie lange stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde Büchen und zugleich Vorsitzende der Kreisgruppe leitender Verwaltungsbeamter.

Tanja Volkening ist Direktorin – Florian Schmidt ist neuer Amtsvorsteher

Dann stand eine weitere Wahl an: Da Martin Voß nach 15 Jahren für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung stand, brauchte das Amt Büchen auch einen neuen Amtsvorsteher. In einem hauptamtlich geleiteten Amt ist der Amtsvorsteher Vorsitzender des Amtsausschusses, die Verwaltungsleitung wird durch einen vom Amtsausschuss gewählten Amtsdirektor – oder in diesem Falle Amtsdirektorin – wahrgenommen. Auch bei dieser Wahl waren sich die Mitglieder des Amtsausschusses einig: Sie wählten Florian Schmidt, Bürgermeister der Gemeinde Besenthal, zum neuen Amtsvorsteher. Auch seine Stellvertreter Karl-Heinz Finnern und Herr Axel Bourjau wurden einstimmig gewählt.

Aber es gibt im Bürgerhaus in Büchen nicht nur eine neue Amtsdirektorin und einen neuen Amtsvorsteher, sondern auch einen neuen Bürgermeister. Dennis Gabriel entschied am 4. Juni mit 57,3 Prozent der Stimmen die Stichwahl gegen Michael Munteanu, der 42,7 Prozent aller abgegebenen Stimmen auf sich vereinen konnte. Die Stichwahl war nötig geworden, weil zur Bürgermeisterwahl am 14. Mai keiner der drei Kandidaten die absolute Mehrheit erreichen konnte. Anders als sein Vorgänger Uwe Möller kann sich Dennis Gabriel nun ganz auf die Verwaltung der Gemeinde konzentrieren.

Gemeinde Büchen bleibt eigenständig

Wie Tanja Volkening das Amt, lenkt Dennis Gabriel die Geschicke der Gemeinde Büchen hauptamtlich – auch wenn Büchen derzeit nur etwa 6500 Einwohner hat. Eigentlich legt die Kommunalverfassung in Schleswig Holstein nämlich fest: Nur Gemeinden mit mindestens 8000 Einwohnern dürfen eine eigene Verwaltung mit hauptamtlichem Bürgermeister haben. Jedoch können Gemeinden mit einer Einwohnerzahl zwischen 4000 und 8000 Bürgern entscheiden, dass der Bürgermeisterposten hauptamtlich geführt wird.