Lauenburg. Das Aus für den Hort an der Weingartenschule hat die Situation weiter verschärft: Es mangelt an Fachkräften und Räumen.

Gleich zwei Themen mit erheblichem Konfliktpotenzial stehen auf der Tagesordnung des nächsten Lauenburger Hauptausschusses. In öffentlicher Sitzung wird es am Donnerstag, 26. Januar, erneut um den Zustand der Wege auf dem Friedhof der Stadt gehen, genauer um einen Zuschuss für die Sanierung. Das Areal ist über Lauenburg hinaus bekannt und mehrfach ausgezeichnet, doch das bewilligte Geld reichte nicht für die Beseitigung aller Stolperfallen. Weiterer Punkt ist die Zukunft der Kinderbetreuung an der Weingartenschule. Das Personal für die offene Ganztagsschule soll aufgestockt werden, doch dies wird die bestehenden Probleme nicht lösen können.

Mehr Personal für Betreuung an Weingartenschule

Raummangel vor allem aber Personalmangel setzen der offenen Ganztagsschule erheblich zu. Mit der Entscheidung der evangelischen Kirche, den von ihr an der Schule betriebenen Hort schon zum vergangenen Jahreswechsel zu schließen, hat sich die Situation weiter verschärft. Den Politikern liegt für die um 19 Uhr (Fürstengarten 29) beginnende Sitzung eine Beschlussvorlage vor, für das aktuelle Haushaltsjahr 40.000 Euro für den Nachtragshaushalt freizugeben.

Das Geld soll eingesetzt werden, um den Mensabetrieb mit im Schnitt 120 Mittagessen zu stärken. Vor allem aber soll die offene Ganztagsbetreuung personell entlastet werden. Anfang Dezember waren dort insgesamt 214 Kinder angemeldet, das vorzeitige Aus der Hort-Betreuung hat die schon angespannte Situation weiter verschärft.

Friedhofsleiterin Elle Koriath hat sich dafür engagiert, dass der Lauenburger Friedhof 2022 ins bundesdeutsche Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe aufgenommen worden ist.  
Friedhofsleiterin Elle Koriath hat sich dafür engagiert, dass der Lauenburger Friedhof 2022 ins bundesdeutsche Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe aufgenommen worden ist.   © Elke Richel

Große Nachfrage überfordert Mitarbeiterinnen

Eine Fachkraft kümmert sich um 89 Erst- und Zweitklässler, einer weitere um 56 Zweitklässler. Für die Freitagsbetreuung von Viertklässlern soll die Stundenzahl einer Mitarbeiterin um zwei Stunden aufgestockt werden. Für die beiden anderen Gruppen lautet der Vorschlag, die Stundenzahl um jeweils 16 in der Woche zu erhöhen.

Der Ausschuss für Bürgerangelegenheit hat bereits über das Thema beraten. Die vorgeschlagenen personellen Verstärkungen trafen dort auf Zustimmung, reichen den Politikern jedoch nicht.

Neues Konzept soll Ganztagsbetreuung verbessern

Die Kritik an der offenen Ganztagsschule hält an: Neben Raumnot und akuter Personalknappheit wird besonders von Eltern, deren Kinder in der Vergangenheit im Hort betreut wurden, die Qualität der Betreuung bemängelt. Die Politik hat die Verwaltung beauftragt, eine Vorlage zu erarbeiten mit dem Ziel, die Ganztagsbetreuung zu verbessern.