Lauenburg. Der Fahrer des Kleinkraftrads gefährdete bei der Verfolgungsjagd durch Lauenburg Autofahrer und Fußgänger.

„Es war reines Glück, dass dabei niemand verletzt wurde“, sagt Daniel Stephan, Leiter der Polizeistation Lauenburg. Am Sonntag, 2. Oktober, wollten Beamte gegen 16.20 Uhr einen Mann auf einem lilafarbenen Motorroller kontrollieren. Der nutzte offenbar den nur für Anlieger geöffneten Sägemühlenweg als Abkürzung zur Hafenstraße und war dabei deutlich schneller als eine Mofa unterwegs, die maximal 25 Stundenkilometer fahren darf. Dennoch war der Roller mit einem derartigen Kennzeichen ausgestattet. Im Nachhinein stellte sich heraus: Das Kennzeichen war schon sehr alt und gehörte definitiv nicht zum Roller.

Möglicherweise deshalb gab der Mann Gas, als die Polizisten ihn zum Anhalten aufforderten. Auf der Hafenstraße fuhr er zunächst Richtung Niedersachsen, bremste dann, drehte und und raste entgegen der Fahrtrichtung zurück in Richtung Bundesstraße 5. Mehrere Autofahrer mussten abbremsen. Zuvor hatten sich auch im Sägemühlenweg fünf Fußgänger nur durch ihre schnelle Reaktion vor dem rasenden Rollerfahrer in Sicherheit bringen können.

Verfolgungsjagd durch Lauenburg: Rollerfahrer flüchtete über Radweg

Kurz vor der Kreuzung B 209/B 5 an der Brücke über den Elbe-Lübeck-Kanal versuchten die Polizisten erneut, den Rollerfahrer zu stoppen. Der fuhr weiter, kollidierte mit dem Außenspiegel des Polizeiwagens und beschädigte diesen. Weiter ging’s auf den Fußweg.

Schließlich nutzte er einen Trampelpfad, um von der Hafenstraße an den Kanal zu gelangen. Während die Polizisten zunächst auf der Straße Richtung Buchhorst und dann auf das Hafengelände fahren mussten, sauste der Rollerfahrer unter der Kanalbrücke hindurch und verschwand auf dem Radweg entlang des Kanals in Richtung Basedow.

Niedersächsische Polizisten stellten den Roller in Hohnstorf sicher

Trotz einer sofort eingeleiteten Fahndung fanden die Polizisten keine Spur des Rollers und seines Fahrers. Erst gegen Abend meldeten sich dann Kollegen der niedersächsischen Polizei, die den Roller in Hohnstorf sichergestellt hatten – allerdings ohne Hinweise auf den Fahrer. Auf den konzentrieren sich nun die Ermittlungen der Polizei, die versucht, über Fahrgestellnummer und Kennzeichen Hinweise auf die möglichen Vorbesitzer zu erhalten.

Zeugen, die den Roller oder dessen Fahrer kennen sowie Personen, die möglicherweise am Kanal durch den Rollerfahrer gefährdet wurden, werden gebeten, sich unter 04153/307 10 zu melden. Stephan: „Fahrerflucht, Straßenverkehrsgefährdung und die Verfolgungsjagd sind keine Kavaliersdelikte.“