Zum Jubiläum

Was ein Zeitungszusteller in Lauenburg so erlebt

| Lesedauer: 3 Minuten
Michael Schöning (63) steckt eine druckfrische Lauenburgische Landeszeitung in einen Briefkasten auf seiner Tour am Sonnenweg in Lauenburg.

Michael Schöning (63) steckt eine druckfrische Lauenburgische Landeszeitung in einen Briefkasten auf seiner Tour am Sonnenweg in Lauenburg.

Foto: Stefan Huhndorf

Michael Schöning bringt seit 25 Jahren die Lauenburgische Landeszeitung. Gegen 2.20 Uhr steht er auf, um 3 Uhr geht seine Tour los.

Lauenburg. „Über die letzten 25 Jahre kann ich etwas erzählen, was die anderen 125 Jahre davor war, weiß ich nicht“, sagt Michael Schöning schmunzelnd. Der humorvolle Lauenburger ist seit einem Vierteljahrhundert bei Wind und Wetter unterwegs, damit unsere Leser spätestens morgens um 6 Uhr ihre Lauenburgische Landeszeitung im Briefkasten haben. Meist ist der Lauenburger dann schon wieder zu Hause und trinkt seinen ersten Kaffee.

Schöning ist ein Multitalent: gelernter Industriekaufmann, Gärtner und Sicherheitsfachmann. Nebenbei trägt er morgens unsere Zeitung aus. „Durch den letzten Job in der Sicherheitsbranche bin ich immer früh auf den Beinen. Die Tour in der Lauenburger Oberstadt habe ich vor 25 Jahren mit meinem Sohn Martin zusammen gemacht. Mir macht das bis heute Spaß“, erzählt der 63-Jährige. Gegen 2.20 Uhr ist für ihn die Nacht zu Ende. „Einen Wecker brauche ich nicht. Oft werde ich sogar schon zehn Minuten vorher wach“, sagt er.

Frühaufsteher Michael Schöning bringt täglich die Zeitung

Nach dem Duschen gibt es ein Glas Wasser, und dann geht es auf dem Rad zum Röhrenkamp. Dort lagert Agenturleiter Olaf Konow die Zeitungen, die kurz zuvor mit dem Lkw aus der Druckerei in Braunschweig eingetroffen sind, für die Zusteller in Lauenburg. Gegen 3 Uhr trifft Schöning dort an sechs Tagen pro Woche ein. Dann geht es für den 63-Jährigen auf Tour im Bereich Berliner Straße, Mühlenberg und rund um den Sonnenweg.

Eine Stunde dauert dies normalerweise. „Oft treffe ich Leser, die trotz der frühen Stunde bereits mit dem Hund unterwegs sind. Mitunter wartet auch schon jemand im Treppenhaus auf mich. Wenn wir ins Schnacken kommen, dauert die Tour doppelt so lange“, erzählt Schöning schmunzelnd.

Auf den Touren trägt Schöning immer eine Warnweste

Gegen das regnerische Wetter schützt er sich mit einer wasserdichten und wärmenden Steppjacke. Damit er besser gesehen wird, trägt er auf den Touren immer eine Warnweste. Denn in den vergangenen Jahren ist der Verkehr in der Schifferstadt nicht nur tagsüber dichter geworden, sondern er setzt auch viel früher ein. „Regen macht mir nichts aus, Hauptsache die Zeitungen werden nicht nass. Problematisch ist bloß Eisregen. Dann muss ich das Rad schieben und die Tour dauert ein bisschen länger“, sagt Schöning.

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Aber nicht nur der Verkehr hat zugenommen. Gleichzeitig erobert auch die Natur die Stadt zurück. „Ich sehe morgens in den Straßen immer öfter Wildtiere. Mir sind schon Rehe, Waschbären und Füchse über den Weg gelaufen. Auch einen großen Marderhund habe ich vor einigen Tagen gesehen“, berichtet der Zusteller.

( sh )

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