Lauenburg. Das Thermometer zeigt 30 Grad an. Am Himmel ist kaum eine Wolke zu sehen. Grund genug, um sich zu erfrischen und dafür in das Lauenburger Freibad zu gehen. Und genau das dachten sich auch viele Familien, Jugendliche und Senioren – die Schlange vor dem
Freibad ist lang. Positiv für die Versorgungsbetriebe Elbe, die die Schwimmstätte betreiben. Schließlich konnte aufgrund der Corona-Pandemie die Badesaison erst deutlich später als sonst starten, und auch das Wetter im Norden ließ in den vergangenen Wochen zu wünschen übrig.
Betriebsleiter Denis Recknagel ist auch im Freibad und informiert sich bei den Angestellten über die aktuellen Zahlen: „Unser Freibad ist seit dem 5. Juli wieder geöffnet. Im Juli kamen durchschnittlich 100 bis 200 Gäste“, sagt Recknagel, „300 hätten es laut Coronamaßnahme sein dürfen.“ Den Grund für die geringen Besucherzahlen sieht Recknagel im eher schlechten Wetter im Juli und zum Teil auch in der Corona-Pandemie. „Nicht alle haben Lust sich an gewisse Regeln zu halten oder haben Angst vor einer möglichen Infektion.“ Dabei hätten die Versorgungsbetriebe versucht, einen halbwegs normalen Badebetrieb aufrechtzuerhalten.
In der Vergangenheit bis zu 1500 Sonnenhungrige
Die derzeitigen Regeln sehen es vor, dass es zwei Öffnungszeiten am Tag gibt. Während der einstündigen
Pause von 14 bis 15 Uhr werden alle geschlossenen Räume gereinigt und desinfiziert. Außerdem sind nur 300 Badegäste zulässig, damit auf jeden Fall ein Sicherheitsabstand eingehalten werden kann. „Unser Gelände ist weitläufig, wir könnten sicher auch mehr Gäste hineinlassen, aber wir wollen kein unnötiges Risiko eingehen“, erklärt Recknagel die Entscheidung. In der Vergangenheit tummelten sich an heißen Sommertagen bis zu 1500 Sonnenhungrige auf den Liegewiesen und den beiden Becken.
Immerhin: Seit Anfang August steigen nicht nur die Temperaturen, sondern auch die Anzahl an Besuchern. Am Donnerstagnachmittag wurde sogar das Maximum erreicht und einige Lauenburger mussten wieder nach Hause gehen. Mit Blick auf die Finanzen rechnet der Betriebsleiter für dieses Jahr nur einem Viertel des sonst üblichen Umsatzes. „Da sind wir ganz realistisch. Unsere Haupteinnahmequelle, die Dauerkarten, fallen dieses Jahr weg. Zudem ist es so, dass ein Freibad so gut wie immer ein Zuschuss-Geschäft ist“, so Recknagel. Normalweise werden pro Jahr rund 1700 Dauerkarten verkauft.
Personal achtet auch auf Sicherheitsabstände
Unter den Badegästen ist auch Emre Taginik mit seinem Sohn Musa (5) und Tochter Elif (3). Er sagt: „Wir freuen uns, dass das Freibad in Lauenburg wieder geöffnet hat. Bei den heißen Temperaturen kann man sich hier gut abkühlen.“ Allerdings hält er die Personenbegrenzung für wenig sinnvoll. Seiner Meinung nach werde der Sicherheitsabstand so oder so kaum eingehalten. Auch kritisiert er die damit zusammenhängende lange Schlange vor dem Eingang des Freibads. „Wir standen rund 45 Minuten an, mehr oder weniger dicht gedrängt.“
Betriebsleiter Recknagel kann die Kritik in Teilen verstehen, versichert aber, dass das Personal auch besonders auf die Sicherheitsabstände achtet und gegebenenfalls Besucher auf ein Fehlverhalten hinweist. Zudem habe es vor wenigen Tagen eine unangekündigt Überprüfung vom Gesundheitsamt gegeben. Denis Recknagel: „Uns wurde gesagt, dass wir unser Hygienekonzept gut umsetzen. Einzig und allein die Größe der Hinweisschilder könnte größer sein, wurde uns gesagt.“
„Umsetzung des Hygieneplans ist in Ordnung“
Auch Mutter Janine Grünwedel ist mit Ida (6) und Lille (2) im Bad. Sie haben es sich auf der Liegewiese im Mutter-Kind-Bereich gemütlich gemacht. Die Kids planschen im kindgerechten Wasserbecken. „Ich finde die Umsetzung des Hygieneplans in Ordnung. Überall stehen Desinfektionsmittelspender und es gibt Hinweisschilder“, sagt sie. Nur manche Besucher hielten sich eben nicht immer an den notwendigen Abstand, das sei ein wenig nervig
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