Lauenburg. Der Bund hat Mittel für 15 neue Stellen beim WSA Lauenburg freigegeben. Neuer Schub für den Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals.

„Die zusätzlichen Kollegen werden der bereits bestehenden Projektgruppe für den Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals zugeordnet, die seit 2017 an den Vorarbeiten der Planungen sitzen“, erklärt der Lauenburger CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Brackmann. Er hatte 2016 den Ausbau und die Planungen des Kanals auf den Weg gebracht – heute ist er maritimer Koordinator der Bundesregierung. 20 WSA-Mitarbeiter kümmern sich bereits um die Ausbaupläne für die Wasserstraße. „Künftig werden insgesamt 35 Fachkräfte an den Planungen für den Ausbau des Kanals arbeiten“, so Brackmann.

Unter der Regie von Andreas Dohms hat die Projektgruppe aktuell ihren Sitz im Geesthachter Innovations- und Technologie-Zentrum (GITZ). „Das ist keine Dauerlösung. Jetzt wo wir wissen wie viel Personal an den Planungen für den Ausbau des Kanals dauerhaft arbeiten wird, steht fest, wie groß ein Anbau auf dem Gelände des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes am Dornhorster Weg erfolgen muss“, sagt Brackmann.

Projektgruppe Kanalausbau soll nach Lauenburg

„Die Projektgruppe für den Kanalausbau gehört nach Lauenburg“, ist er überzeugt. Entsprechendes Baurecht liegt bereits seit 17 Jahren – damals wurde das WSA-Gebäude mit der Perspektive einer Erweiterung errichtet – am Dornhorster Weg vor. „Deshalb sollte es nun zügig bei Planung und Bau vorangehen“, fordert der örtliche CDU-Politiker.

Bei den 15 zusätzlichen Stellen handelt es sich um Wasserbauingenieure, Vermessungstechniker, Bauzeichner und Bautechniker. Mehr als 838 Millionen Euro sind im Bundesverkehrswegeplan 2030 für den Ausbau des 60 Kilometer langen Elbe-Lübeck-Kanals zwischen Elbe und Trave vorgesehen. Insbesondere wegen der Kosten ist das Mammutprojekt allerdings umstritten. Solange die meiste Fracht über Hamburg und den Nord-Ostsee-Kanal gehe, mache der Kanalausbau keinen Sinn, das Geld sei besser anders angelegt, sagen Kritiker. Doch der Kanal stellt die einzige Verbindung zwischen der Ostsee und dem mitteleuropäischen Binnenwasserstraßennetz dar. Derzeit ist er für moderne Frachter aber zu klein bemessen. Brücken hängen zu tief, Schleusen sind zu kurz. Derzeit prüft das Planungsteam verschiedene Möglichkeiten als Ausbauvarianten.

Neue Chance für Büchens „halbe Brücke“

„Von den 15 neuen Stellen wird auch die ,halbe Brücke’ bei Büchen profitieren, die an die neue Durchfahrtshöhe von 5,25 Meter angepasst werden muss“, stellt Brackmann in Aussicht. Für die Brücke sei zwar die schleswig-holsteinische Straßenbauverwaltung verantwortlich, aber komme die Ausbauplanung des Kanals nun schneller voran, werde der Bund vom Land eine Änderung an der Brücke verlangen. Brackmann sieht im Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals auch einen baldigen Startschuss für Neubau der Kanal-Brücke Büchen.

1990 war die Brücke zwischen Büchen und Büchen-Dorf im Verlauf der Landesstraße 205 halbseitig gesperrt worden. Das 1952 errichtete Bauwerk sei nicht mehr tragfähig genug, hieß es. Getan hat sich seitdem nichts. In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Diskussionen zwischen Bund und Land gegeben, wer für Planung und Bau eines Ersatzes der Brücke zuständig ist.