Von Timo Jann

Lauenburg.
Aus der Traum vom lieb gewonnenen eigenen Haus der Begegnung der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Lauenburg: Der Vorstand des Ortsvereins holte sich jetzt im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung grünes Licht für die Aufnahme von dringend nötigen Verkaufsverhandlungen für die unter Denkmalschutz stehende Immobilie am Fürstengarten. Bis zu 500 000 Euro könnte das Objekt, das bis vor 16 Jahren das städtische Ordnungsamt beherbergt hatte, wert sein. Die Awo kann aber den Unterhalt nicht mehr bezahlen, ohne Verkauf droht eine finanzielle Schieflage des Vereins.

Nur 40 der mehr als 270 Awo-Mitglieder waren ins Haus der Begegnung (HdB) gekommen - dennoch reicht deren Votum laut Satzung für das Prozedere aus.

Schachspieler, Briefmarkensammler, der Singkreis und viele andere Gruppen nutzten das Gebäude gern für ihre Treffen. Auch externe Gäste kamen ins Haus, dennoch gingen Mieteinnahmen massiv zurück. "Die Unterhaltskosten kommen nicht mehr rein", machte Peter Perthun, Kreisvorsitzender der Awo, deutlich. Allein 500 Euro monatlich für Energiekosten muss die Awo aufbringen. Geld, das nicht da ist, denn der Betriebskostenzuschuss der klammen Stadt wurde schon vor Jahren halbiert und reicht längst nicht aus.

"Es gilt jetzt, die Zukunft zu gestalten, wir müssen etwas tun", sagte Lauenburgs Awo-Vorsitzender Uwe Frensel. Eine Alternative zum Betrieb des HdB gibt es bereits: Die Gruppen könnten sich künftig im "Café BrAwo" am Büchener Weg treffen, der Ortsverein der Awo wäre dort Mieter des Landesverbandes. Frensel: "Das Jahresprogramm der Gruppen wird so lange wie möglich am bewährten Standort aufrechterhalten." Er hofft aber, dass sich noch in diesem Jahr ein Käufer für das Objekt findet.

Die Hälfte des Erlöses geht an den Kreisverband, dem die Immobilie zur Hälfte gehört, die andere Hälfte an den Ortsverein. Der könnte aus dem Verkaufserlös dann langfristig die Miete am Büchener Weg finanzieren. "Wir müssen uns der Realität stellen", appellierte Frensel an die Mitglieder. Und die gaben dem Vorstand schließlich das erhoffte Votum für einen Verkauf mit auf den Weg - einstimmig.

Jetzt sollen Interessenten für das Objekt gesucht und mit ihnen verhandelt werden. Ein Vorkaufsrecht hätte die Stadt.