Von Timo Jann

Lauenburg.
Lange hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) gebraucht, um die umstrittenen Pläne zur Reform der Wasserschifffahrtsverwaltung seines Vorgängers Peter Ramsauer (ebenfalls CSU) zu überarbeiten. Jetzt steht fest, dass aus33 Ämtern 18 Reviere werden sollen. Und: Das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) am Dornhorster Weg in Lauenburg soll ebenso erhalten bleiben wie dessen Außenbezirk an der Wärderstraße in Geesthacht.

"Hätten wir uns vor einigen Jahren, als die von der FDP forcierten Pläne zur Umstrukturierung aufgekommen sind, nicht auf die Hinterbeine gestellt, wären wir sicher gegen die Wand gefahren worden", sagt Helmut Kiehn vom Betriebsrat des WSA Lauenburg. Aber auch bei Verhandlungen mit der Großen Koalition in Berlin gebe noch genug zu tun.

"Der Kampf um den WSA-Standort hat sich gelohnt", sagt der Lauenburger CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Brackmann. Er hatte sich für eine Reform der Reformpläne eingesetzt. Brackmann: "Es ist doch sinnvoll, das Fachwissen der Mitarbeiter dort vorzuhalten, wo es nötig ist." So sei die Eisbrecher-Flotte aus Geesthacht weiter Lauenburg zugeordnet und für den Eisaufbruch von Hamburg aus elbaufwärts zuständig.

Ursprünglich stand zur Diskussion, das WSA Lauenburg komplett zu zerschlagen und die Aufgaben an größere Standorte abzugeben. Dem Amt gingen dadurch schon Fachleute verloren, die sich entsprechend bewarben, um eine berufliche Perspektive zu behalten. Eigene freie Stellen konnten nicht mehr besetzt werden. Kiehn: "Jetzt haben wir endlich wieder Klarheit." Unklar ist aber weiterhin, ob es für die Elbe künftig ein oder zwei Reviere geben wird und, wenn es zwei werden sollten, welchem Lauenburg dann unterstellt wird. Zurzeit gehört das WSA zum Revier Magdeburg. "Einsparungen wird es im Rahmen der Reform nur noch auf Leitungsebene geben. Unklar ist aber noch, wo die Revierleitung künftig sitzen wird", sagt Brackmann. Auch Lauenburg sei dabei noch nicht aus dem Rennen.

Brackmann kündigte gestern außerdem an, dass auf die Ingenieure des WSA Lauenburg eine große Aufgabe wartet - die Grundinstandsetzung der Pfeiler des Geesthachter Stauwehrs. "Der Bund wird nach einer Begutachtung 2016 die Entscheidung treffen, wie die Arbeiten umgesetzt werden sollen, und dann ab 2017 das Geld bereitstellen", so Brackmann. Die Stahlbetonpfeiler tragen die Straßenbrücke im Zuge der B 404 und die Segmenttore, die zur Regulierung des Wasserabflusses gesteuert werden können.