Von Monika Jutta Retzlaff

Lauenburg.
"Ich war in dieser Saison an 91 Tagen im Freibad", sagt Thekla Bräutigam aus Schnakenbek. Die 66-Jährige kam fast jeden Tag, außer wenn es in Strömen regnete und ein Gewitter aufzog. "Eine halbe Stunde lang bin ich immer meine Runden geschwommen. Da schaffe ich 600 Meter", erzählt sie. Jetzt nutzt sie die sonnigen Stunden bis zum Saisonschluss. Auch Nina Palmen und ihre Tochter Liza aus Lütau kommen an den Spätsommertagen, um sich mit Schwimmen fit zu halten. Liza macht zwischendurch ihre Handstandsprünge vom Einmeterbrett. Bevor das Bad am Sonnabendabend um 20 Uhr die Drehtüren schließt, wollen die drei Damen aber noch mehrmals schwimmen gehen. Bei 20 Grad Lufttemperatur können sich Besucher jetzt sogar etwas aufwärmen, denn das Wasser ist 25 Grad warm.

In diesem Sommer kamen bislang 55 000 Gäste in die idyllische Anlage am Kuhgrund, das einzige Freibad Schleswig-Holsteins, das in einer Senke am Hang liegt. Wer sich einen gemütlichen Platz auf einer der Sonnenliegen oberhalb des Beckens gönnt, könnte meinen, sich in einer schönen Poolanlage eines Hotels zu befinden.

Trotz der vielen Annehmlichkeiten kamen in diesem Jahr aber bedeutend weniger Besucher in das Freibad, denn 2014 wurden 69 000 Besucher gezählt. "Vielleicht kommen wir am Ende der Saison auf 57 000 Besucher. Wir hatten dieses Jahr sehr wechselhaftes Wetter und viele kalte Regentage", sagte Denis Recknagel, Leiter Vertrieb der Versorgungsbetriebe Elbe GmbH.

"Es war nie über viele Tage durchgehend sonnig und warm, sondern immer wieder wechselhaft", erzählt Fabian Schmadalla, der das Freibad seit 2008 leitet. Am heißesten Tag des Jahres, am Sonnabend, 4. Juli, herrschte jedoch Gewimmel im Wasser und auf den Liegewiesen: Mehr als 2000 Gäste kamen, um sich bei fast 40 Grad Hitze im Wasser abzukühlen.

Ab der kommenden Woche geht für die Mitarbeiter zwar der Sommer zu Ende, aber die Arbeit geht weiter. Abdeckplanen werden über die Becken gelegt. Die Pumpen müssen abgeschaltet und die Filter gereinigt werden. Für das Schwimmerbecken, das in den Jahren 2010 und 2011 modernisiert wurde, ist kein aufwendiger Winterschutz nötig. Weil es aus Edelstahl besteht, wird dort von selbst die Wärme nach oben geleitet und es muss kein warmes Wasser von unten zugeführt werden wie im Nichtschwimmerbecken.