Von Karin Lohmeier

Lauenburg.
Mehr als zwei Jahre ist es her, dass die Altstadt Lauenburgs vom bisher schlimmsten Hochwasser der Stadtgeschichte bedroht wurde. Nicht nur an Privathäusern, auch an der öffentlichen Infrastruktur ist durch die Flut und ihre Folgen erheblicher Schaden entstanden. Der Untergrund von Straßen weichte auf, Kanäle wurden beschädigt, Versorgungsleitungen in Mitleidenschaft gezogen. Und auf Straßen und Plätzen gab es Versackungen, weil sie von schweren Einsatzfahrzeugen genutzt wurden.

Insgesamt eine große finanzielle Bürde für das arme Lauenburg. Doch vom Bund kommt Hilfe - er hat acht Milliarden Euro im Fluthilfefonds bereitgestellt. Auf insgesamt 26 Millionen Euro daraus hofft die Stadt Lauenburg. "Alle Anträge mussten bis Mitte dieses Jahres eingereicht sein", erklärt Reinhard Nieberg, Leiter des Stadtentwicklungsamtes. Bewilligt werden die Maßnahmen bis spätestens Mitte kommenden Jahres. Denn zunächst arbeitet das Land die privaten Förderanträge ab, so Nieberg.

Hinzu kommt, dass die Maßnahmen sorgfältig geplant und auf den versprochenen Hochwasserschutz in Lauenburg abgestimmt werden müssen. Folge: Nur ein kleiner Teil der Maßnahmen für Lauenburgs Infrastruktur ist bisher abgearbeitet.

"Insgesamt 700 000 Euro wurden verbaut", sagt Christian Asboe vom Stadtentwicklungsamt. Repariert wurde das Pflaster auf dem Schlossplatz, wo während des Hochwassers die Einsatzleitung der Helfer stationiert war. Auch die Versackungen auf dem Schüsselteichplatz, auf dem im Juni 2013 Einsatzfahrzeuge dicht an dicht standen, sind beseitigt. Die Gemeinde Lanze im Amt Lütau, das vom Stadtentwicklungsamt ebenfall betreut wird, konnte die Straße namens Deichbruch zwischen B 5 und Dorfeingang sanieren.

"Alles andere ist noch in der Pipeline", so Amtsleiter Reinhard Nieberg. Insgesamt elf Millionen Euro wird die Reparatur von Schäden an den Regen- und Schmutzwasserkanälen in der Altstadt sowie an den Trinkwasser-, Gas- und Stromleitungen kosten - der weitaus größte Posten für Lauenburg. "Die bisherige Planung sieht vor, dass sie künftig auch ohne Hochwasserschutz funktionieren sollen. Kommt der Hochwasserschutz, können die Pläne noch angepasst werden", so Nieberg. Außerdem wolle man den zeitlichen Ablauf mit den betroffenen Anwohnern abstimmen. "Damit sie nicht gleichzeitig vorm Haus die Kanalbaustelle und hinterm Haus die Hochwasserschutzbaustelle haben." Zusätzlich kompliziert werde die Planung für die Kanäle, weil durch sie auch 80 Prozent des Schmutzwassers aus der Oberstadt laufen, erklärt Christian Asboe.

Saniert werden müssen auch noch die Straßen im Industriegebiet. Sie waren während des Hochwassers zwar nicht überschwemmt, ihr Untergrund jedoch aufgeweicht worden. Auch die Außenanlagen am Altstadtkiosk und an der Osterwold-Halle sollen erneuert werden, die Osterwold-Halle zudem eine neue hochwassergesicherte Stromversorgung bekommen.

"Insgesamt sind es 29 städtische Maßnahmen, die wir beantragt haben, darunter auch viele kleinere", so Asboe. Händeringend warte man zurzeit auf den Bewilligungsbescheid für den Großen Sandberg, sagt Reinhard Nieberg. Auch die Anwohner, denen bereits im Januar ein Baubeginn für März angekündigt wurde, warten darauf (wir berichteten). Denn sie leiden unter dem Lärm, der von der Holperpiste vor ihrer Tür ausgeht.