Von Karin Lohmeier

Lauenburg.
Das Interesse, etwas zu bewegen, vielleicht auch in Lauenburgs Politik mitzumischen, ist da. Doch es gibt auch die Befürchtung, dass so ein Engagement schwer mit den Anforderungen der Schule zu vereinbaren ist. "Ich überlege noch, ob ich das schaffe", sagte die 14 Jahre alte Alexandra Petschka, als sich im Jugendzentrum die Kandidaten für den Kinder- und Jugendbeirat vorstellten. Sie ist eine der sechs Bewerber, die noch im Rennen sind - ursprünglich waren es zwölf.

"Ihr gebt selbst vor, wie und wie viel ihr euch engagiert", beantwortete Stadtjugendpflegerin Friederike Betge Alexandras Frage. So ein bis zwei Termine im Monat werde es wohl geben. Für Alexandra steht nun fest, dass sie dabei sein wird. "Ich möchte, dass Kinder in Lauenburg nicht ausgeschlossen werden", sagt die 14-Jährige zu ihrer Motivation, im Beirat mitzuwirken. Sie ist Schülerin der Albinus-Gemeinschaftsschule - ebenso wie alle anderen Kandidaten.

Jana Peusens Beweggründe sind ähnlich: "Kinder sollten wegen ihrer Nationalität nicht ausgegrenzt werden", sagt die 15-Jährige. Aber es gibt auch schon etwas Konkretes, das sie umsetzen möchte: Ihr kleiner Bruder besucht die Weingartenschule und wünscht sich dort eine Schaukel. Lynn Özel (15) will sich gegen Mobbing starkmachen und Sarah Schmidt für alle Wünsche von Lauenburger Jugendlichen einsetzen. "Was das dann ist, lasse ich auf mich zukommen", sagt die 14-Jährige.

Marius Thiedemann ist 17 Jahre alt und weiß schon etwas genauer, wo er mitreden möchte. "Es geht mir darum, in der Politik meine Meinung kundzutun, wenn es um die Stadtplanung geht." Da denkt er besonders an die Neugestaltung der Innenstadt mit Marktgalerie, Hotel und Edeka-Neubau.

Darius Brackmann will junge Lauenburger erst einmal informieren. "Es erfordert Transparenz, wenn wir die Zukunft mitgestalten wollen", sagt der 17-Jährige. Und da sei es ja gerade in puncto Neugestaltung der Innenstadt "fünf vor zwölf". "Ich möchte Jugendlichen im Beirat ein Portal geben, um Probleme loszuwerden, vielleicht auch in einer Form, die sonst in der Politik nicht möglich ist", ergänzt Darius. Dafür sei der neue Kinder- und Jugendbeirat ein tolles Instrument.

Schon in der nächsten Woche sollen die Wahlzettel gedruckt werden. Wahlberechtigt sind rund 2000 Lauenburger im Alter von neun bis 24 Jahren. "Sie haben alle bereits Wahlbenachrichtigungen erhalten", erklärt Stadtjugendpflegerin Friederike Betge.

Gewählt wird von Montag, 14. September, bis Mittwoch, 16. September. An allen drei Tagen können die jungen Lauenburger im Jugendzentrum, Reeperbahn 2 a, von 17 bis 20 Uhr ihre Stimme abgeben. Am 14. September gibt es außerdem Wahllokale in der Albinus-Gemeinschaftsschule und in der Weingartenschule.

Wer die Kandidaten kennenlernen möchte, hat am Dienstag, 8. September, Gelegenheit dazu. Dann stellen sie sich ab 18 Uhr im Jugendzentrum vor und beantworten Fragen. In der Albinus-Gemeinschaftsschule gibt es am Montag, 7. September, weitere Vorstellungsrunden mit den Klassen.