Krukow/Lütau
(er).
Sie verschandeln das Landschaftsbild und werden immer mehr - so empfinden viele Dorfbewohner die Windräder in ihrer Umgebung. In Lütau hatten sich kürzlich in einem Bürgerentscheid 68 Prozent der wahlberechtigten Einwohner dagegen ausgesprochen, 180 Meter hohe Windräder in der Gemeinde aufzustellen. Proteste gegen entsprechende Pläne gibt es auch in den Gemeinden Juliusburg, Krukow und Schulenburg. Jetzt wollen die Bürgerinitiativen dieser Dörfer gemeinsam kämpfen und haben sich zur Bürgerinitiative "Gegenwind im Südkreis" zusammengeschlossen.

"Immer mehr Bürger fühlen sich schlecht bis gar nicht informiert. Forderungen, die Planungen transparent zu machen und die Gemeinden und Bürger stärker zu beteiligen, wurden bisher unterlaufen", begründet Sprecher Peter Jürgen aus Krukow das gemeinsame Vorgehen. Durch die störenden Einflüsse der Räder befürchten die Initiatoren einen weiteren Nachteil: Die Nachbarschaft zu bestehenden oder geplanten Windparks bedeutet einen Wertverlust der Immobilien.

Die Bürgerinitiative hat deshalb bereits einen konkreten Forderungskatalog aufgestellt. Demnach sollen Windräder zu bewohnten Gebäuden einen Mindestabstand der zehnfachen Höhe der Anlagen haben. Außerdem müssten die Belange der Nachbargemeinden bei der Planung neuer Anlagen stärker berücksichtigt werden. Gegen die störenden Blinkfeuer der Räder gebe es bereits eine technische Lösung. Dabei werden die Lichter erst bei sich nähernden Flugzeugen aktiviert. Bestehende Anlagen müssten entsprechend nachgerüstet werden, fordert Peter Jürgen. "Wir werden die Bevölkerung weiter informieren und verlangen von den Politikern klare Aussagen. Daran messen wir ihre Glaubwürdigkeit. Sie sollten nicht vergessen, dass auch wir Wähler sind", stellt der Sprecher klar. Als Nächstes wollen die Initiatoren von "Gegenwind im Südkreis" Kontakt zu weiteren Bürgerinitiativen aufnehmen.