Von Karin Lohmeier

Lauenburg.
Ende vergangenen Jahres waren 733 Hunde in Lauenburg gemeldet. Mittlerweile sind es 822 - dank der Volkszählung für "Bello" und "Hasso", die die Stadt im April angekündigt hatte. Sie ist mittlerweile abgeschlossen und Rex Pantel, Mitarbeiter der Stadtverwaltung, sichtet die Unterlagen. Seine Bilanz ist schon jetzt positiv. "Das hat sich auf jeden Fall gelohnt", sagte er auf Anfrage unserer Zeitung.

88 Lauenburger hatten die von der Stadt eingeräumte Frist bis zum 17. April genutzt und ihren Vierbeiner noch vor der Hundezählung angemeldet, zum Teil auch rückwirkend. Sie müssen nun zwar nicht mit einem Bußgeld rechnen. Aber teuer wurde es für einige trotzdem. Pantel: "In einem Fall kam ein vierstelliger Betrag zusammen, weil Steuern für zwei Hunde und mehrere Jahre nachgezahlt werden mussten." Für jeden Ersthund werden in Lauenburg 120 Euro fällig, für den zweiten 130 und für den dritten 140.

Aufgrund einer Erkrankung startete die Zählung später, auf Facebook wurde schon diskutiert, ob die Ankündigung nur ein Trick der Stadtverwaltung gewesen sei. Doch vom 20. Juli bis 7. August hat ein einziger Kommstat-Mitarbeiter dann doch noch 6000 Lauenburger Haushalte abgeklappert - 300 bis 400 täglich. Er klingelte, fragte nach einem Hund, erkundigte sich auch mal bei Nachbarn. Eine Praxis, die im Vorfeld für Kritik unter Hundebesitzern gesorgt hatte. Und Thilo Weichert, Datenschutzbeauftragter des Landes, hatte schon im Oktober 2014 gewarnt: "Für die Erhebung steuerrelevanter Daten dürfen keine privaten Firmen eingeschaltet werden. Sonst wird das Steuergeheimnis im Kern verletzt."

Traf der Hundezähler niemanden an, hinterließ er im Briefkasten einen Zettel mit der Aufforderung, Hunde anzumelden. Das Ergebnis: 15 weitere "Schwarzhunde". "Wir haben die Halter angeschrieben. Einer der Hunde wurde jetzt angemeldet", so Rex Pantel. Auch einen Bußgeldbescheid werden diese Lauenburger bekommen - bis zu 500 Euro sind dann fällig.

Für Rex Pantel steht damit fest: "Die Hundezählung hat sich gelohnt." Die Aktion kostete 5180 Euro - diese Summe war schon bei mindestens 43 "schwarzen" nachgemeldeten Ersthunden wieder im Stadtsäckel. Es sind jedoch mehr als doppelt so viele geworden.

In der Stadt Pinneberg wurde 2013 eine vergleichbare Zählung zum Flop. Kosten von 21 500 Euro standen nur 38 neu gemeldeten Tiere gegenüber. Anders in Lauenburg: "Insgesamt werden wir sicher auf mehr als 100 neu gemeldete Hunde kommen", ist sich Pantel sicher. Er schätzt, dass die Anmeldequote in der Stadt dann etwa 90 Prozent betragen werde - "das ist gewaltig".

Die Kommunen seien angehalten, so eine Überprüfung des Hundebestandes alle zehn Jahre durchzuführen. Allerdings stammt Lauenburgs letzte Volkszählung für "Bello" und Co. erst aus dem Jahr 2007. "Aber weil wir Konsolidierungsgemeinde sind, müssen wir alle Einnahmequellen ausschöpfen", sagt Pantel.