Von Timo Jann

Lauenburg.
Bevor am 26. April 1875 auf Anregung des damaligen Bürgermeisters Pfannschmidt in Lauenburg die Freiwillige Feuerwehr gegründet wurde, war der Brandschutz in der Stadt Bürgerpflicht. Der Bedarf von 100 Menschen - mithin die gesamte Bürgerschaft der damaligen Zeit - war vorher in Einsatzplänen zur Hilfe im Brandfall verpflichtet. Auch heute sind noch 100 Lauenburger aktiv, um ihren Mitbürgern zu helfen - allerdings freiwillig. Am 28. und 29. August werden die ehrenamtlichen Retter der Stadt ihr 140-jähriges Bestehen mit einem großen Fest feiern. Nur die Feuerwehren in Ratzeburg (gegründet 1866) und Mölln (gegründet 1874) sind älter als die Wehr in Lauenburg. Die Lauenburgische Landeszeitung wurde übrigens 1870 gegründet.

Für die erste Ausrüstung der Wehr wurden vom damaligen Hauptmann Knoche 3200 Mark bei der Stadt beantragt. 1898 gab es in der Stadt wohl den ersten großen Brand, zumindest ist dieser in einem historischen Protokollbuch vermerkt: "Feuer am 2. Februar 1898. Nachmittags, etwa 6 Uhr 20 Min." heißt es dort. Und weiter: "Es brannten zwei der drei Vorwerksscheunen. Die Wehr war schnell auf dem Brandplatz."

Dass die Feuerwehr auch heute noch schnell an den Einsatzstellen ist, beweist die Statistik. Großbrände sind mittlerweile selten geworden in Lauenburg. "Technische Hilfeleistungen überwiegen schon lange", berichtet Feuerwehrchef Lars Heuer. 2015 rückte die Wehr schon 106-mal aus, um Brände zu löschen, Menschen zu retten oder Hilfe zu leisten. "Auf unsere Feuerwehr ist Verlass, das beweisen die Frauen und Männer immer wieder", lobt Bürgermeister Andreas Thiede das ehrenamtliche Engagement.

Am 28. August feiert die Feuerwehr mit 200 geladenen Gästen in der Fahrzeughalle des Katastrophenschutzzentrums an der Reeperbahn. Am 29. August stehen dann ein Festumzug (Start: 10 Uhr am Schloss) und ein Tag der offenen Tür mit Mitmachaktionen und Kinderprogramm (11 bis 17 Uhr) auf dem Programm. Um 19.30 Uhr beginnt eine öffentliche Geburtstagsparty mit DJ und Cocktailbar.

"Wir würden uns freuen, wenn viele Bürger zum Mitmachtag kommen. Wer mag, kann natürlich bei verschiedenen Übungen auch selbst einmal Hand anlegen", sagt Heuer. Von 12 Uhr an werden die Feuerwehrleute jeweils zur vollen Stunde eine Übung zeigen. "Da wir an dem Tag auch die 25-jährige Partnerschaft mit der Feuerwehr Boizenburg erneuern werden, sind wir mit gemischten Teams am Start", sagt der stellvertretende Wehrführer Dennis Lühr. Beide Wehren haben schon bei der Mewa in Lauenburg oder in der Stadtbibliothek in Boizenburg gemeinsam Große Brände bekämpft. Am Tag der offenen Tür kann man außerdem mit einer Krangondel in die Höhe fahren, mit etwas Glück eine Fahrt im Korb der Drehleiter gewinnen oder sich über den Feuerwehr-Förderverein informieren. Auch ein "heißes Training" mit Feuerlöschern wird angeboten. Für Kinder gibt es Spiele und eine aufblasbare Riesenrutsche. Und auch für das leibliche Wohl wird gesorgt.