Lauenburg. Oft sind es die Zwischentöne, die aufhorchen lassen oder zum genaueren Hinschauen animieren. “Zwischentöne“ ist auch der Titel der dritten Ausstellung dieses Jahres in der Lauenburger Stadtgalerie im Hagenström.

Lauenburg. Oft sind es die Zwischentöne, die aufhorchen lassen oder zum genaueren Hinschauen animieren. "Zwischentöne" ist auch der Titel der dritten Ausstellung dieses Jahres in der Lauenburger Stadtgalerie im Hagenström.
Die beiden Künstlerinnen, Andrea Behn und Antje Hassinger, präsentieren erstmals gemeinsam ihre Werke.

Der ehemalige Leiter des Kunstvereins Schwerte, Ulfried Weingarten, gab dem trotz des sommerlichen Wetters recht zahlreich erschienenen Publikum eine Einführung in die Ausstellung.

Antje Hassinger (geboren 1961) war 1992 Stipendiatin im Künstlerhaus Lauenburg - heute lebt und arbeitet sie in Dortmund. Andrea Behn (geboren 1958) lebt in Herdecke und lehrt an der Hochschule Niederrhein in Krefeld. Behn arbeitet auf Papier; ihr Auftrag von bis zu 100 einander überlagernden Farbschichten ist von keinerlei Textur des Bildgrundes beeinflusst. So entsteht eine Vielfalt von Strukturen und Farben im Wechselspiel mit dem Licht. Antje Hassinger dagegen malt mit Ölfarben auf Leinwand.

Beide Künstlerinnen präsentieren eine abstrakte, strukturelle Malerei - teils in Schwarz-Weiß-Grau-Tönen oder gedeckten Farben - auf großen Tableaus. Das erinnert mal an architektonische Muster, an vergrößerte Mikrostrukturen von Kristallen, verschwommene Filmstreifen oder halb verblichene Schwarz-Weiß-Fotografien.

Besonders beeindruckend ist eine Installation von Antje Hassinger, die eine ganze Stirnwand des Ausstellungsraums einnimmt. Dafür hat die Künstlerin rund 300 kleine, bemalte Objekte aus mitteldichten Faserplatten direkt auf das alte Backsteinmauerwerk montiert und erzeugt damit eine Art Mahnmal, das zu einer meditativen Betrachtung mit vielfältigen Assoziationen einlädt. Auch andere Bilder sind teilweise sehr kreativ in Korrespondenz zu dem Rohzustand der Wände inszeniert, und so tritt ein eine spezifische, den Ort reflektierende Interaktion.

Die Ausstellung "Zwischentöne" in der Stadtgalerie im Hagenström (Elbstraße 28) ist noch bis zum 11. Oktober zu sehen. Die Galerie ist immer sonnabends und sonntags, jeweils zwischen 14.30 und 16 Uhr, geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Mario Scheuermann