Von Elke Richel

Lauenburg.
Im November 2009 formierte sich das Bürgeraktionsbündnis "Lauenburg reicht's!" (BAB). Von Anfang an hatten sich die Akteure auf die Fahnen geschrieben, den überregionalen Schwerlastverkehr über 7,5 Tonnen aus der Stadt zu vertreiben - allerdings ohne Beschränkungen für die Transporte der regionalen Wirtschaft. Wichtigster Etappensieg seitdem: Das seit November 2011 geltende Durchfahrtsverbot für Laster über 12 Tonnen auf der B 5.

Ihr Grundanliegen haben die BAB-Akteure trotzdem nie aus den Augen verloren. Jetzt gibt es neue Hoffnung: "Der Kreis wird beim Land darauf hinwirken, dass die Ortsdurchfahrt ebenfalls für Laster über 7,5 Tonnen gesperrt wird", sagt BAB-Sprecher Heinz Victor nach einem Gespräch mit Landrat Dr. Christoph Mager und Tanja Stamer von der unteren Verkehrsaufsichtsbehörde. Hintergrund: Am 1. Oktober wird die Mautpflicht auf Autobahnen auch auf Lkw ausgedehnt, deren zulässiges Gesamtgewicht mindestens 7,5 Tonnen beträgt.

"Es ist dann damit zu rechnen, dass auch die kleineren Laster die Maut sparen wollen und dann in großer Anzahl über die B 5 durch Lauenburg fahren", fürchtet Victor. "Wenn das Land dem Vorschlag folgt, müssen die Verbotsschilder in Lauenburg und Geesthacht entsprechend geändert werden", sagte Kreissprecher Karsten Steffen gestern gegenüber unserer Zeitung.

Für Victor und seine Mitstreiter brachte das Gespräch mit dem Landrat noch mehr Gründe zur Freude: "Die Verkehrsaufsicht prüft zurzeit die Anträge von zwei Bürgern, die Tempo-30-Begrenzung auf der B 5 auch auf den fehlenden Abschnitten Horster Damm bis Heideweg und Europakreisel bis Ortsausgang West einzuführen", sagt er.

Nutzen würde das aber alles nichts, wenn die Einhaltung der Vorschriften nicht auch regelmäßig kontrolliert würde. Diese Kritik an der Lauenburger Polizei äußern Anwohner seit langem. Kontrollen am Tag seien auf der B5 schwierig, weil damit der ganzen Verkehr blockiert werde, hatte Karsten Wagner, Leiter der Lauenburger Polizeizentralstation den BAB-Akteuren im vergangenen Jahr erklärt. Deren Geduld ist jetzt am Ende. "Wir wenden uns nun an die Polizei-Direktion in Ratzeburg und fordern häufigere Kontrollen der Durchfahrtsberechtigung. Solche Kontrollen der Fahrzeugpapiere sind ohne großen personellen und technischen Aufwand möglich", ist Victor überzeugt.

Auch die Lauenburger Politik muss wieder verstärkt mit Forderungen des BAB rechnen: "Wenn schon keine stationären Blitzer in der Hafenstraße möglich sind, sollten 'Smileys' als freundliche Geschwindigkeitsanzeiger installiert werden", schlägt Victor vor. Die Zuständigkeit dafür läge bei der Stadt. "Außerdem werden wir darauf drängen, auf der Hafenstraße in Süd-Nord-Richtung einen Radfahr-Schutzstreifen einzurichten", kündigt er an. Die zuständige Verkehrsaufsichtsbehörde hätte dafür bereits grünes Licht gegeben.