Der ehemalige Vorsitzende des Vereins Pro Lauenburg, Wolf von Kleist, ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 58 Jahren.

Der ehemalige Vorsitzende des Vereins Pro Lauenburg, Wolf von Kleist, ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 58 Jahren.

Der freiberufliche Autor und Musikproduzent war 2008 von Hamburg nach Lauenburg gezogen. Nachdem er die Stadt einmal besucht hätte, sei es Liebe auf den ersten Blick gewesen, erzählte er später gern. Mit Vorliebe zeigte er Freunden aus Hamburg seine neue Stadt. Er wollte kein Zugezogener bleiben, sondern mittendrin sein - mitmischen.

Doch seine schwere Krankheit machte ihm oft einen Strich durch die Rechnung. Ärzte rieten ihm, 2011 seine Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters zurückzuziehen. Schweren Herzens befolgte er den Rat. Doch aufgeben war nicht seine Sache. Als 2011 der Verein Pro Lauenburg in schweres Fahrwasser geriet, übernahm er den Vorsitz. "Ich will für frischen Wind sorgen", sagte damals gegenüber unserer Zeitung. Anfang dieses Jahres musste er das Amt aufgeben, erneut forderte die Krankheit ihren Tribut.

Seitdem war es still geworden um Wolf von Kleist. Sein ehemals großer Bekanntenkreis schrumpfte zusammen. Übrig blieben eine Handvoll Freunde, auf die er zählte.

Bis zuletzt war er ein streitbarer Geist, vor allem aber mit Lauenburg verbunden. Er konnte sich mächtig aufregen über "ewige Nörgler". Aber auch über jene, die die Stadt verklärt durch eine "rosarote Brille" sehen würden, wie er es nannte. Lauenburg aus dem Dornröschenschlaf zu wecken, das war sein Wunsch. Selbst dann noch, als er ahnte, dass er das selbst nicht mehr erleben würde.

Elke Richel