Lauenburg/Hohnstorf (er). Da hat der kleine Seehund aber richtig Glück gehabt: Während eines Ausflugs von der Nordsee bis nach Lauenburg legte der Heuler - so werden von der Mutter getrennte Jungtiere genannt - am Sonnabend zunächst eine Rast an der Marina ein.

Lauenburg/Hohnstorf (er). Da hat der kleine Seehund aber richtig Glück gehabt: Während eines Ausflugs von der Nordsee bis nach Lauenburg legte der Heuler - so werden von der Mutter getrennte Jungtiere genannt - am Sonnabend zunächst eine Rast an der Marina ein.
Die Gäste trauten ihren Augen kaum, als sie das Tier erschöpft am Ufer entdeckten. Doch ehe jemand reagieren konnte, war es wieder abgetaucht.

In einer Lauenburger Facebook-Gruppe machte sich sofort Sorge um den Findling breit. Schließlich hatte unsere Zeitung vor fünf Tagen eine traurige Nachricht veröffentlichen müssen: Am Geestachter Stauwehr hatten Spaziergänger eine verendete Robbe entdeckt. Die Feuerwehr musste das tote Tier schließlich bergen - woran es gestorben war, blieb unklar.

Doch dem in Lauenburg gesichteten Heuler geht es gut. Diese Nachricht wurde in der Facebook-Gruppe Stunden später freudig kommentiert. Wie sich herausstellte, war der Seehund nach Hohnstorf geschwommen. Am Sonntagabend fanden ihn Anwohner hilflos am Elbufer liegend. Sie verständigten die Rettungskräfte und das Tierheim in Lüneburg. Von dort kam schließlich die Nachricht, die auf Facebook sogleich die Runde machte: "Dem Tier geht es gut. Nach einer Notversorgung wird es an eine Aufzuchtstation weitergegeben."

Warum sich der kleine Seehund auf Wanderschaft begeben hat, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Allerdings ist seine Abenteuerlust kein Einzelfall: In den 1970er-Jahren sollen Seehunde aus der Nordsee in der Elbe bei Magdeburg und sogar bei Dresden gesichtet worden sein.