Büchen
(wre).
Die Kinder in der Villa Kunterbunt hatten schon lange einen großen Wunsch: Einen Rückzugsort - wenn es mal Streit gibt, wenn die Sehnsucht nach Mama und Papa tagsüber doch mal zu groß ist, oder wenn man einfach für einen Moment seine Ruhe haben möchte.

"Ich kam dann auf die Idee, einfach mal bei der Überbetrieblichen Ausbildungsstätte in Mölln nachzufragen", sagt Erzieherin Cornelia Kubitz. Dort werden von den Jugendlichen immer zum Ende eines Ausbildungsjahres reale Projekte umgesetzt. "Und wir hatten Glück, unser Vorschlag für eine Hochebene mit einer Kuschelecke wurde ausgewählt", freut sie sich. Jetzt übergaben die Jugendlichen die Kuschelecke an die Kita. "Die Jugendlichen gründen für solche Projekte eine kleine Firma", erzählte Ausbilder Frank Willers. Sie fahren zunächst zu den Kunden, um die Wünsche aufzunehmen. Dann beginnt die eigentliche Planung. Dazu gehört natürlich auch eine Kalkulation, um die Gesamtkosten für das Projekt zu ermitteln.

"3000 Euro wurden veranschlagt. Wir konnten zum Glück die Axel-Bourjau-Stiftung für uns gewinnen, um unser Wunsch-Projekt finanziell sicherzustellen", freute sich Kita-Leiterin Kathrin Goy.

Obermeister Markus Räth ließ es sich nicht nehmen, bei der Endabnahme der Kuschelecke dabei zu sein. "Wir sind immer froh, wenn wir mit den Jugendlichen solche Projekte realisieren können. Sie lernen dabei sehr viel", so Räth. Viele Handwerksbetriebe hätten sich nämlich inzwischen soweit spezialisiert, dass sie gar nicht mehr die gesamte Vielfalt anbieten können.

"Die Umsetzung war eine Herausforderung für die Jugendlichen: Die runden Ausschnitte ausfräsen zum Beispiel. Und der Bau einer Treppe steht eigentlich erst später auf dem Lehrplan", weiß Frank Willers. Doch der Aufwand hat sich gelohnt. Nicht nur die Kinder strahlten, als sie die neue Hochebene eroberten. "Wir hätten uns als Kindertagesstätte das ohne die Hilfe gar nicht leisten können", freute sich Leiterin Cornelia Kubitz.