Schnakenbek
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Sie ist klein, blau und süß: Am Sonntag, 19. Juli, dreht sich in Schnakenbek alles um die Heidelbeere. Zum vierten Mal gibt es ihr zu Ehren, zwischen 11 und 17 Uhr, auf dem Hof von Christian Pehmöller (Krüzener Weg 1) ein großes Fest. Nach einem kurzen Gottesdienst können sich die Besucher ins Getümmel stürzen.

Christian Pehmöller und sein Team verkaufen hier frisch geerntete Heidelbeeren vom drei Hektar großen Feld, das direkt an dem Hof angrenzt. Heidelbeermarmelade, Heidelbeersaft und Heidelbeerwein finden die Besucher auf dem Hofgelände ebenso wie Grillspezialitäten, ein ländliches Kuchenbuffet und andere kulinarische Spezialitäten vom Lande. Auf dem Kunsthandwerkermarkt zeigen Künstler aus der Region ihre Werke. Ein kulturelles Rahmenprogramm rundet das Marktgeschehen ab.

Treckerfreaks bewundern bei der Traktor-Oldtimershow auf dem Hof bis zu 40 Jahre alte Landmaschinen. Die Feuerwehr aus Schnakenbek ist ebenfalls mit von der Partie.

Christian Pehmöller hofft, dass bis zum kommenden Wochenende die Ernte der blauen Beeren so richtig in die Gänge kommt. "Der Fruchtstand ist gut, jetzt müssen die Beeren reifen. Unsere Selbstpflücker stehen auch schon in den Startlöchern."

Dann sagt der Landwirt etwas, was angesichts des nasskalten Wetters der vergangenen Tage absurd wirkt: "Das Jahr war bisher viel zu trocken. Wir beregnen die Felder jeden Tag." Er liefert auch gleich die Erklärung: "Der feine Nieselregen dringt nicht tief genug in den Boden."

Doch weniger das Wetter, sondern ein kleines Insekt könnte die Ernte vermiesen: Die Kirschessigfliege ist seit dem vergangenen Jahr der Schrecken der norddeutschen Obstbauern. "Vor vier Jahren trat die Fliege, die eigentlich aus Asien stammt, erstmals in Süddeutschland auf. Jetzt hat sie den Weg in den Norden gefunden", sagt Pehmöller.

Das Fatale daran: Während die europäische Obstfliege sich für ihre Brut matschige, überreife Früchte aussucht, bevorzugt die Kirschessigfliege gesundes Beerenobst, in das sie ihre Eier legt. Die diesjährige Ernte der Heidelbeeren wäre damit beendet.

Doch darüber mag Christian Pehmöller gar nicht nachdenken. Zum Heidelbeerfest auf seinem Hof, werden auf jeden Fall genügend der süßen, blauen Beeren geerntet sein, um den Appetit der Besucher zu stillen.