Von Elke Richel

Lauenburg.
Das Thema Hochwasserschutz ist fester Bestandteil der Tagesordnung jeder Sitzung des Bau- und Planungsausschusses. Am Montagabend erfuhren die Ausschussmitglieder von Bauamtsleiter Reinhard Nieberg Details zu den in der kommenden Woche beginnenden hydrogeologischen Untersuchungen. Diese sind Grundlage für die Entscheidung, welche Variante des technischen Hochwasserschutzes in Lauenburg zum Einsatz kommt.

Demnach werden im Bereich der Lauenburger Unterstadt, am Geesthang und zum Teil auch in der Oberstadt etwa 28 Bohrungen vorgenommen. Dabei fressen sich die schweren Maschinen zum Teil in eine Tiefe von bis zu 50 Metern. Um das Wechselverhältnis zwischen Grundwasserstand und Wasserstand der Elbe zu dokumentieren, werden 19 Bohrstellen benötigt. An drei ausgewählten Bereichen werden eventuelle horizontale Bewegungen im Untergrund aufgezeichnet.

Problematisch werden die Untersuchungen in der Elbstraße selbst. Aufgrund der engen Platzverhältnisse kommen dort zehn sogenannte Kleinrammbohrer zum Einsatz, die sich zehn bis 20 Meter tief in den Boden graben. Ein besonderer Hingucker werden drei Schiffe sein, die sich von einer Arbeitsplattform aus in den Elbegrund fressen. "Während der Untersuchungen wird mit Verkehrsbehinderungen und zeitweise auch mit Vollsperrungen zu rechnen sein", kündigte Nieberg an.

Wie berichtet, sollten diese Bodenuntersuchungen bereits im März dieses Jahres beginnen. Angekündigt hatte das der grüne Landesumweltminister Robert Habeck ebenso, wie er versprochen hatte, dass spätestens bis Jahresende über eine geeignete Flutschutzvariante entschieden wird. Es geht darum, ob die vom wissenschaftlichen Beirat um Prof. Manfred Voigt empfohlene, im Wasser verankerte Spundwand zum Einsatz kommt - oder eine billigere Lösung, wie vom Land gewollt.

Große Überraschung: Die dafür entscheidenden Untersuchungen der Grundwasserstände beginnen nun sogar erst Ende August. "Wir gehen davon aus, dass es im Untersuchungszeitraum variable Grundwasserstände gibt. Sollte das nicht so sein, muss der Untersuchungszeitraum eben verlängert werden", sagte Nieberg. Konkrete Absprachen mit dem Land gebe es dazu aber nicht.