Büchen (er). 40 Jahre im Schuldienst - und bei ihrer Verabschiedung sagte Wiebke Ehrich trotzdem: “Ich würde es wieder machen.“

Büchen (er). 40 Jahre im Schuldienst - und bei ihrer Verabschiedung sagte Wiebke Ehrich trotzdem: "Ich würde es wieder machen."

Die Rektorin der Grundschule Büchen war mit Leib und Seele Pädagogin. Besondern lagen ihr die Kinder am Herzen, denen das Lernen aus den unterschiedlichsten Gründen schwerfiel. Der etwas sperrige Begriff "Inklusion" beschreibt, was die Schulleiterin sich während ihres gesamten Berufslebens auf die Fahnen geschrieben hatte: Behinderte und gesunde Kinder haben gleichermaßen ein Recht auf Förderung und das am besten unter einem Schuldach.

Mit diesem Thema beschäftigte sich die angehende Lehrerin schon 1975 bei ihrem ersten Staatexamen. "In Hamburg gab es damals ein Gymnasium, da lernten blinde Kinder in einer neunten Klasse gemeinsam mit sehenden Schülern", erinnert sie sich.

Bis es in Büchen so weit war, sollten noch 20 Jahre ins Land gehen. Wiebke Ehrich war es dann, die sich für die Zusammenarbeit von Regel- und von Förderschule engagierte. "Es gab gemeinsamen Sportunterricht und gemeinsame Klassenfahrten", erzählt sie über die Anfänge der gelebten Inklusion in der Büchener Grundschule. Wiebke Erich machte sich schlau über Legasthenie. Der Lese-Intensiv-Kursus für Kinder zeigte bald erste Erfolge.

Im Jahre 1998 übernahm sie schließlich die Leitung der Schule - kommissarisch zunächst. "Integration war mir immer eine Herzensangelegenheit. Die Wege dahin sind mitunter merkwürdig gestaltet und nicht für jedes Kind optimal", sagt die Pädagogin. Eines gab sie ihren Kollegen beim Abschied auf den Weg: "Systeme ändern sich, die Arbeit mit Kindern nicht."