Lauenburg (er). Wahrscheinlich waren sie nur auf der Durchreise, aber dann hatte es ihnen in Lauenburg so gut gefallen, dass sie sich hier häuslich niedergelassen haben.

Lauenburg (er). Wahrscheinlich waren sie nur auf der Durchreise, aber dann hatte es ihnen in Lauenburg so gut gefallen, dass sie sich hier häuslich niedergelassen haben.
Die Rede ist von Gänsesägern - Vögeln, die zur Familie der Entenvögel gehören.

"Eigentlich brüten die Tiere in Nordeuropa, Nordasien oder Nordamerika", weiß Dr. Friedhelm Ringe vom Nabu Geesthacht. Eine Lauenburger Tierfreundin hatte ihn über das Nest der seltenen Gänsesäger informiert. Eigentlich ein Grund zur Freude, und trotzdem macht die Familiengründung den Naturschützern Sorgen. "Die Küken werden kurze Zeit nach dem Schlüpfen von der Mutter ans Wasser geführt, wo sie dann Nahrung finden", sagt Ringe. Offenbar hatte das Weibchen bei der Auswahl des Nistplatzes zwar die Nähe der Elbe im Visier gehabt, aber nicht "bedacht", dass sich ihr Nest im Fürstengarten befindet, dass Wasser aber in der Unterstadt auf sie und ihre Küken wartet.

Friedhelm Ringe hat nicht viel Hoffnung, dass die Vogelfamilie den Hang und die Elbstraße überwinden kann und schließlich das rettende Nass erreicht. "Das wäre eine Sensation", sagt er und hofft auf die Aufmerksamkeit der Altstadtbewohner. Wer die Tiere - leicht kann man sie mit Stockenten verwechseln - beobachtet, soll sie möglichst fotografieren und sich bei Friedhelm Ringe unter Telefon (0 41 52) 9 08 23 08 melden. "Vielleicht passiert ein Wunder und wir können die Tiere einfangen und in der Elbe aussetzen."