Von Elke Richel

Lauenburg.
Die ehrgeizigen Pläne zur Neugestaltung der Lauenburger Innenstadt sind ins Stocken geraten: Den Edeka-Neubau verzögert ein langfristiger Mietvertrag mit der Post, der nach Informationen unserer Zeitung bis 2018 laufen soll. Außerdem hatte die untere Denkmalschutzbehörde bereits angekündigt, dass sie dem Abriss des alten Postgebäudes nicht zustimmen könne (wir berichteten).

Doch auch um die geplante Marktgalerie ist es still geworden. Baubeginn für das Millionenprojekt sollte Anfang vergangenen Jahres sein. Zuletzt hatte Bürgermeister Andreas Thiede gegenüber unserer Zeitung erklärt, dass im ersten Halbjahr dieses Jahres die Bagger anrollen und die drei Flachbauten am Lütten Markt platt machen sollen. An dieser Stelle soll das moderne Einkaufzentrum entstehen.

Aber noch immer tut sich nichts auf dem Areal. "Wir haben noch keine Einigung mit einem Grundstückseigentümer über den Verkauf erzielen können. Das blockiert das gesamte Vorhaben", sagte Thiede gestern. Grundeigentümer Jan Bracker hatte bereits zu Beginn des Jahres gegenüber unserer Zeitung erklärt: "Wir wollen eine Lösung, bei der sich alle wohlfühlen." Doch inzwischen scheinen die Fronten zwischen ihm und der Stadt verhärtet.

Den gegenwärtigen Stand der Verhandlungen deutet Thiede nur an: "Es gibt Forderungen, die sich außerhalb dessen bewegen, was wir als Stadt im Rahmen unserer wirtschaftlichen Verantwortung tragen können und die weit über die Summe hinausgehen, die ein Gutachten ergeben hat."

Inzwischen sieht Lauenburgs Verwaltungschef - sonst bekannt für seinen unerschütterlichen Optimismus - in den stockenden Verhandlungen eine ernste Gefahr für die gesamte Innenstadtentwicklung: "Die Denkmalschutzbehörde, die den Abriss des Postgebäudes verhindern will, macht mir weniger Sorgen, als die Haltung eines einzelnen Eigentümers, der unsere Pläne ins Wanken bringen könnte."

Das Interesse an den geplanten Ladenflächen sei groß. Thiede spricht von "attraktiven Ladenketten", ohne Einzelheiten zu nennen. Allerdings würden diese langsam ungeduldig und drängten auf einen verbindlichen Zeitplan. "Vor diesem Hintergrund zu spekulieren, schadet der gesamten Stadt", macht Thiede seinem Ärger Luft.

Allerdings: Selbst wenn Bracker sich kurzfristig von seinem Eigentum trennen würde, müsste noch McGeiz mit einer neuen Ladenfläche versorgt werden. Das Unternehmen hat einen Mietvertrag bis Ende Oktober dieses Jahres. "Es gibt konstruktive Gespräche und die Aussicht auf eine gute Lösung", so der Bürgermeister.

Verabschieden will sich Thiede von seinem Traum einer modernen Innenstadt noch nicht: "Wir schaffen jetzt das Planungsrecht, das dauert ohnehin ein paar Monate, und wenn das geschafft ist, haben wir auch das Grundstücksproblem gelöst", sagt er - wieder gewohnt optimistisch.