Büchen (kl). 378 Straftaten hat die Polizei im vergangenen Jahr in Büchen registriert - ein Zuwachs von 2,7 Prozent im Vergleich zu 2013. 207 Fälle wurden aufgeklärt, die Aufklärungsquote ist damit geringfügig auf 54,8 Prozent gefallen.

Büchen (kl). 378 Straftaten hat die Polizei im vergangenen Jahr in Büchen registriert - ein Zuwachs von 2,7 Prozent im Vergleich zu 2013. 207 Fälle wurden aufgeklärt, die Aufklärungsquote ist damit geringfügig auf 54,8 Prozent gefallen.
"Die statistische Gefährdung, Opfer einer Straftat zu werden, liegt in Büchen niedriger als in den umgebenden Städten", sagte Stationsleiter Kai Bretsch, der die Statistik mit Bürgermeister Uwe Möller und Ulf Clasen, stellvertretender Leiter der Zentralstation Lauenburg, vorstellte. Gefühlt sei das für die Bürger manchmal anders, sagte Möller. Darum seien Zahlen wichtig.

Erfreulich: Die Zahl der schweren Fahrraddiebstähle, bei denen ein Schloss geknackt wurde, ist auf dem niedrigsten Stand seit sechs Jahren. "Da greift offenbar die Videoüberwachung am Bahnhof und an der Schule", so Bretsch. Auch die Zahl der Diebstahls- und Rauschgiftdelikte ist in Büchen gesunken. Bei den Rauschgiftdelikten könnte dies auch daran liegen, dass Konsumenten sich heute Stoffe besorgen, die nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, erklärte der Polizeihauptkommissar, "zum Beispiel Kräutermischungen aus den Niederlanden".

Gestiegen sind die Fallzahlen bei Betrug, Beleidigung, Nötigung, Bedrohung, Nachstellung und Körperverletzung. Allein bei Letzteren gab es einen Anstieg von 47 im Jahr 2013 auf 65 Taten im Folgejahr - 38,3 Prozent. "Das liegt hauptsächlich daran, dass wir hier in Büchen einen Intensivtäter haben, auf dessen Konto fast ein Viertel der Körperverletzungen geht", erklärt Kai Bretsch. Gespräche, Arbeitsstunden, Jugendarrest - all diese erzieherischen Maßnahmen würden bei dem Jugendlichen abgearbeitet, bisher habe nichts gewirkt.

Insgesamt jedoch gibt es weniger Tatverdächtige im Kinder- und Jugendalter. 2013 machten sie noch einen Anteil von 23 Prozent aus, 2014 waren es nur noch 18 Prozent. "Sicher auch ein Ergebnis des Präventionsrates", sind sich Polizei und Bürgermeister einig. Der runde Tisch war gegründet worden, nachdem es im Anschluss an Discoabende in der Waldhalle zu schweren Raubdelikten gekommen war. Mittlerweile seien auch Gespräche mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen geführt worden, berichtete Uwe Möller. "Die Politik will ihren Wunsch erfüllen und einen Ort schaffen, an dem sie sich zwanglos treffen können."

Etwas Sorge bereitet der Anstieg der Wohnungseinbrüche um 27,3 Prozent. "Doch die Fallzahlen sind immer noch sehr gering. 2014 waren es 14 Delikte", sagt Kai Bretsch. Berechnet auf eine Einwohnerzahl von 100 000 ist die Belastung mit Wohnungseinbrüchen in Güster mehr als doppelt so hoch. Bretsch: "Weil es dort viele allein liegende Gebäude gibt und die Autobahn nah ist." Zur Einbruchsprävention soll es in Büchen im Herbst einen Infoabend geben. Und Büchen setzt auf mehr Licht. Möller: "Wir rüsten nach und nach auf LED-Technik um. Die neuen Laternen werden nachts durchgehend leuchten."