Lauenburg
(du).
"Unsere Schulassistenten sind die helfenden Hände im Schulbetrieb", sagt Susanne Werger-von Bergen. Die Leiterin der Weingartenschule freut sich sehr, dass sie seit 2014 Sven Wonerow und Christine Ludwigs einsetzen kann. Während des Unterrichts sind sie für Kinder da, die besondere soziale oder emotionale Förderung brauchen. "Sie sind aber keine Unterrichtsunterstützer oder Schulbegleiter, wie sie für Kinder mit körperlicher Behinderung eingesetzt werden", sagt die Schulleiterin.

Für sie wäre es eine große Erleichterung, wenn die Wochenstundenzahl der Assistenten von bisher neun auf 20 angehoben werden könnte. Ein Wunsch, der vielleicht in Erfüllung geht. Denn das Land Schleswig-Holstein will die Schulassistenten an Grundschulen stärker fördern. 13 Millionen Euro hat Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) für die Einstellung von 314 Schulassistenten zur Verfügung gestellt. Sie sind für rund 8100 Kinder mit Förderbedarf vorgesehen.

Sven Wonerow (53), dessen Frau an der Weingartenschule unterrichtet, ist gelernter Kaufmann. In den Klassen arbeitet er unterstützend als zweiter Erwachsener neben dem Lehrer. "Seine Aufgabe ist es, Kinder aufzufangen, die dem Druck des konzentrierten Unterrichts nicht standhalten", erklärt Susanne Werger-von Bergen. Auf der anderen Seite gebe es auch Schüler, die mehr leisten wollen, sich aber aufgrund des Lärmpegels in der Klasse nicht konzentrieren können. "Ich nehme diese Kinder einzeln oder in kleinen Gruppen aus dem Unterricht", erzählt Wonerow. Während er den einen ein ruhiges Plätzchen verschafft, versucht er die verhaltensauffälligen Kinder zu beruhigen. "Wir reden in aller Ruhe miteinander und das hilft meistens", erzählt der Schulassistent. Manchmal müssten sich Kinder auch erst einmal körperlich abreagieren. "Eine Runde über den Schulhof und Austoben an der Kletterwand wirkt dann Wunder. Danach können sie wieder am Unterricht teilnehmen", so Wonerow. Die Erfahrung habe gezeigt, dass die Abstände zwischen dem Ausrasten der unruhigen Kinder immer größer werden und sie sich besser konzentrieren können.

Das Ziel der Schulassistenten ist die Integration aller Kinder in die Klassengemeinschaft. Doch Sven Wonerow bedauert, dass er manchen geistig behinderten Kindern nur von Situation zu Situation, aber nicht dauerhaft helfen kann. Die Inklusion komme eben manchmal an ihre Grenzen, sagt Schulleiterin Susanne Werger-von Bergen. "Sie ist vom Gesetzgeber vorgesehen und wir erfüllen diese Vorgaben natürlich. Aber ob man damit allen Kindern gerecht wird, ist fraglich."