Lauenburg
(tja).
Genau zwei Jahre ist es heute her, da stand den Lauenburgern das Elbwasser sozusagen bis zum Hals. Mit 9,65 Metern erreichte der Pegel den zweithöchsten Stand in der mehr als 800-jährigen Stadtgeschichte. Doch jetzt ist alles ganz anders: Anfang der Woche zeigte der Pegel bei Lauenburg einen Wert von 4,18 Metern, am Freitag waren es 4,29 Meter - mit erneut fallender Tendenz. Es herrscht extremes Niedrigwasser. Und das bringt Probleme für die Schifffahrt mit sich.

"Die Wassertiefe in der Fahrrinne zwischen Dömitz und Hitzacker beträgt aktuell nur noch 80 Zentimeter. Da geht nichts mehr. Bei dieser Tiefe können nicht einmal mehr unbeladene Frachter fahren", sagt Bettina Kalytta, Leiterin des Wasser- und Schifffahrtsamtes Lauenburg. Die Berufsschiffer können jetzt nur noch die Kanäle nutzen, um zu ihren Zielen zu kommen. Doch das bedeutet zum Teil weite Umwege - und höhere Kosten. Statt über die Elbe geht es bis Magdeburg weiter über den Elbe-Seitenkanal und den Mittellandkanal.

Selbst größere Motoryachten dürften mittlerweile Probleme haben, vermutet Bettina Kalytta. Und wo ist die Elbe geblieben? In den vergangenen Monaten hat es viel zu wenig geregnet: "Das Einzige, was die Situation für die Schifffahrt jetzt entspannen würde, wäre Regen im Einzugsgebiet der Elbe", erklärt die WSA-Chefin.

Auch am Geesthachter Stauwehr macht sich die Ebbe bemerkbar. Dort beträgt die Abflussmenge zurzeit nur noch 250 Kubikmeter pro Sekunde, die Wehrtore sind nahezu geschlossen. Zum Vergleich: Während des Hochwassers vor zwei Jahren rauschten pro Sekunde 4400 Kubikmeter Elbwasser durch das Wehr.

In Dresden ist die Elbe aktuell nur noch 60 Zentimeter tief. Selbst die Raddampfer haben ihre Fahrten deshalb bereits eingestellt.