Von Karin Lohmeier

Lauenburg.
Die Stadt Lauenburg hat ihre Hausaufgaben gemacht: Zwei Wochen vor Ende der Frist sind die Vertragsunterlagen für die zweite Konsolidierungsphase fertig. Damit soll die Sanierung des maroden Haushalts fortgesetzt werden - wieder mit deutlichem Sparwillen. Um 640 000 Euro müssen in den Jahren 2016 bis 2018 die Ausgaben insgesamt sinken, damit Lauenburg in den Genuss von Konsolidierungshilfen, Fehlbedarfs- und Sonderzuweisungen vom Land kommt.

Groß war die Befürchtung, dass es diesmal Einschnitte bei Bücherei, Jugendzentrum, Freibad oder Treffpunkt Moorring geben könnte. Auch Vereine und Verbände bangten um die städtischen Zuschüsse, die in der ersten Phase (2012-2015) schon um bis zu 30 Prozent sanken. Sie alle können aufatmen. "Im sozialen Bereich wird es keine Einschnitte geben", verkündete Bürgermeister Andreas Thiede jetzt gemeinsam mit Vertretern der Fraktionen. Hätte man hier gekürzt, wäre der soziale Frieden in Lauenburg gefährdet gewesen, sind sie sich einig.

Und so haben Verwaltung und Politik einen anderen Weg gefunden: Die Grundsteuer B wird ab 2016 von 400 auf 470 Punkte kräftig erhöht. Das bringt der Stadt Mehreinnahmen von rund 230 000 Euro. "Wir wollten die finanzielle Belastung auf viele Schultern verteilen", so Bürgervorsteher Bernd Dittmer (SPD). Alle Grundeigentümer zahlen diese Steuer, auf Mieter wird sie in der Regel über die Betriebskosten umgelegt. "Für einen durchschnittlichen Haushalt rechnen wir mit jährlichen Mehrkosten von rund 50 Euro", erklärt Christoph Haase (CDU).

Weitere 230 000 Euro sollen eingespart werden, indem vier Verwaltungsmitarbeiter nicht eingestellt werden, die eigentlich dringend benötigt würden. Das hatte eine Organisationsuntersuchung ergeben. Viele Aufgaben bleiben zurzeit liegen, weil der Stadt Personal fehlt. Die restliche Summe kommt durch viele verschiedene Sparmaßnahmen zusammen - so wird unter anderem ein Gleis im Industriegebiet nicht mehr gepflegt, ungenutzte Spielplätze (Beuthener Straße, Schüsselteich) werden abgebaut.

"Mit dem Land haben wir den Vertragsentwurf bereits abgestimmt. Am 24. Juni muss er nun noch von der Stadtvertretung verabschiedet werden", sagt Thiede. Wie viel Geld Lauenburg erwarten kann, weiß niemand. Denn immer wieder verlassen gesundete Kommunen die Konsolidierung, die Summe wird dann auf die Verbliebenen verteilt. Deshalb die Hoffnung des Bürgermeisters: Es könnte noch mehr sein als in der ersten Konsolidierungsphase.

Für diese musste Lauenburg 940 000 Euro einsparen - und erhielt vom Land rund 8 Millionen. Das machte die Erweiterung der Albinus-Gemeinschaftsschule möglich, die allein rund 6 Millionen Euro kostet. "Die Oberstufe ist ein wichtiger Standortfaktor, wenn man Firmen nach Lauenburg holen will", sagte Niclas Fischer. Denn ohne neue Gewerbebetriebe - das machte Bürgermeister Thiede erneut deutlich - kommt Lauenburg nicht aus den roten Zahlen heraus.