Von Elke Richel

Lauenburg.
Die schweren Baumaschinen sind abgerückt, der Anbau des Askanierhauses am Raiffeisenweg ist so gut wie fertig. Nur innen sind noch ein paar Restarbeiten nötig. Betreiber Rainer Staneck legt in einem Arbeitsanzug selbst Hand an. Schließlich ist keine Zeit zu verschenken, schon vor einem halben Jahr sollte der Neubautrakt eigentlich fertig sein.

"Die Statik des bestehenden Gebäudes hat uns arg zu schaffen gemacht. Nichts war so, wie es anhand der Zeichnungen zu erwarten war, deshalb mussten wir völlig neu planen", begründet Staneck den Zeitverzug. Ursprünglich war von rund 3,2 Millionen Euro die Rede gewesen, die das Bauunternehmen Semmelhack aus Elmshorn in das Projekt investiere. Wie die Zusatzarbeiten und der Bauverzug zu Buche schlagen, will Staneck nicht sagen. Er mache erst einen Strich unter die Rechnung, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind.

Aus den ehemals 68 Pflegeplätzen im Lauenburger Askanierhaus sind nun 111 geworden. Alle haben große Fenster, moderne Duschbäder und sogar einen schnellen Internetanschluss. Für den 11. Juli ist ein "Tag der offenen Tür" geplant, um potenzielle Bewohner für die Anlage zu interessieren. Bereits am 9. Juni soll das integrierte Restaurant Soltstraatenhus wieder eröffnet werden.

Verantwortung für das Familienunternehmen Staneck mit etwa 100 Mitarbeitern hat inzwischen auch Sohn Philipp, der sich mit dem Senior die Geschäftsführung teilt. Der 24-Jährige hat Wirtschaftswissenschaften studiert und nennt sich selbst den Theoretiker, während sein Vater mehr für die Praxis der Unternehmensentwicklung verantwortlich sei.

Diskussionsbedarf dürfte es zwischen Vater und Sohn auch in Zukunft geben. Denn Rainer Staneck hatte bereits auf der Zukunftswerkstatt im Frühjahr 2012 ein großes Projekt vorgestellt: Auf dem Areal der ehemaligen City-Passage an der Hamburger Straße will er für knapp zehn Millionen Euro eine Anlage für betreutes Wohnen errichten. Doch passiert ist auf dem 5600 Quadratmeter großen Gelände bisher nichts.

Allerdings stand das Projekt von Anfang an unter keinem guten Stern: Zuerst war es eine schützenswerte Eiche, die eine Neukonzeption des Projektes erforderlich machte, dann die komplizierte Verkehrssituation und schließlich der Bauverzug am Askanierhaus, der das Vorhaben ausbremste. Doch Staneck hält an dem Projekt fest. "Wir sind in Verhandlungen, der Wohnpark wird gebaut, und wir werden die Anlage betreiben", stellt er klar. Doch den Zeitpunkt und ob er - wie geplant - auch der Investor des Projektes sein wird, lässt der Unternehmer offen.