Der Schlossturm wurde nach 20-jähriger Bauzeit im Jahre 1477 fertiggestellt und mit zwei Meter dicken Mauern, Schießscharte und Pulverkammern versehen - zu damaliger Zeit ein hochmodernes Gebäude, denn nach Aufkommen der Feuerwaffen genügten Wall und Graben als Verteidigung nicht mehr. Von hier aus war eine Kontrolle der Stadt, der Elbe und des umgebenden Landes möglich. Im Inneren wurden außerdem Gefängniszellen eingerichtet. Wahrscheinlich wurde das obere Geschoss bereits beim Brand des Schlosses im Jahre 1616 so stark beschädigt, dass es abgetragen werden musste. Seit dem Umbau im Jahre 1725 hat der Turm seine heutige Gestalt. Er diente nun ausschließlich als "Stockhaus" zur Unterbringung von Gefangenen. Diese Gefängniszellen wurden bis zur Dänenherrschaft im Jahre 1817 als solche benutzt. Das früher als Pulverkammer dienende untere Turmgewölbe beherbergt heute als Lapidarium einige Reste des von Herzog Franz II. errichteten kirchlichen Ehrenmals.