Von Karin Lohmeier

Lauenburg.
Das ist etwas ganz Neues: Bald werden in Lauenburg schon Neunjährige eine Wahlbenachrichtigung erhalten. Es ist der Aufruf zur Wahl eines Jugendbeirates, über den die Politiker der Stadt lange diskutierten. Im März endlich beschlossen sie die Satzung - und in der Verwaltung wird die Wahl nun vorbereitet.

Mit dem neuen Beirat soll die Jugendbeteiligung in Lauenburg ein offizielles Forum bekommen. Schon in früheren Jahren gab es immer wieder Initiativen für mehr Mitwirkung - unter anderem 2012 bei der Aktion "Platz da". "Nun sind alle Neun- bis 24-Jährigen in unserer Stadt wahlberechtigt", erklärt Stadtjugendpflegerin Friederike Betge. Das sind knapp 2000. Doch gewählt wird erst nach den Sommerferien, denn zwischen Ausschreibung und Wahl müssen Fristen eingehalten werden. Im Gespräch seien drei Tage im September, so Betge. Näheres wird der Ausschuss für Bürgerangelegenheiten, Soziales, Jugend und Sport in seiner nächsten Sitzung festlegen.

Friederike Betge: "An der Weingartenschule und an der Albinus-Gemeinschaftsschule wird es wohl jeweils einen Wahltag geben, im Jugendzentrum kann an allen drei Tagen gewählt werden." Wo die Kinder und Jugendlichen ihre Stimme abgeben, können sie selbst entscheiden. Ganz wichtig jedoch: Ohne Wahlbenachrichtigungskarte keine Wahl. "Sie muss unbedingt mitgebracht werden", betont die Stadtjugendpflegerin.

Die Stadt ruft nun dazu auf, für den neuen Beirat zu kandidieren. "Weil er bis zu neun Mitglieder haben darf, sind mehr Kandidaten wünschenswert", so Betge. Melden können sich Lauenburger im Alter von zwölf bis 24 Jahren - bei ihr unter Telefon (0 41 53) 5 90 92 00 oder per E-Mail unter

Albinus-Schüler können zur Vorbereitung an einem Projekt zum Thema Jugendbeteiligung teilnehmen, das Friederike Betge vom 29. Juni bis zum 3. Juli im Rahmen einer schulinternen Projektwoche anbietet. Hier werden unter anderem Strategien für die politische Arbeit entwickelt.

Auch mit Geld soll der Jugendbeirat ausgestattet werden. Denn im Programm "Demokratie leben" erhält Lauenburg - neben der Hauptförderung - jährlich 5000 Euro für einen Jugendfonds, der auch von Jugendlichen selbst verwaltet werden soll. Alle Mitarbeiter der Stadtjugendpflege stehen den Beiräten zudem für die fachliche Beratung zur Verfügung.

Und nach dem Wahltag? Dann soll bald die konstituierende Sitzung folgen. "Wir freuen uns, wenn die jungen Leute endlich loslegen können", sagt Friederike Betge.