Lauenburg
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Zwar hat Lauenburg keinen Ortschronisten im eigentlichen Sinne, doch seit fünfzehn Jahren sortiert Dr. Claudia Tanck akribisch Veröffentlichungen der lokalen Medien und stellt auf diese Weise ein Jahrbuch zusammen. Deshalb fängt jeder Morgen bei Claudia Tanck mit Zeitungslektüre an, wie eben bei vielen Menschen. Nur dass für sie die Tagespresse nach dem Studium kein wertloses Stück Papier mehr ist, sondern ein Dokument der Zeitgeschichte. Sie schneidet wichtige Fotos aus, notiert die Schlagzeilen, systematisiert und ordnet. Am Ende jedes Monats fasst sie die wichtigsten Ereignisse noch einmal separat zusammen. Aus dieser Sammlung entsteht eine Broschüre, in der jeder Interessierte gern blättert.

"Wie schnell doch so ein Jahr vergeht", meinte Bürgermeister Andreas Thiede bei der Übergabe der druckfrischen Exemplare. Sowohl ihm, als auch der Historikerin ist das Jahr 2014 vor allem durch den Kampf um einen wirksamen Hochwasserschutz für die Lauenburger Altstadt in Erinnerung - ein Thema, das sich auch wie ein roter Faden durch die Veröffentlichungen unserer Zeitung zieht. Außerdem prägten viele Informationsveranstaltungen zur Stadtentwicklung das vergangene Jahr. Auch wenn Claudia Tanck nach eigenem Bekunden "auf reine Ankündigungen" in ihrer Chronik verzichtet hat. Für sie selbst immer wieder besonders beeindruckend: "Vieles, was in Lauenburg passiert, ist nur durch ehrenamtliche Arbeit möglich."

Dass sie dabei selbst mit gutem Beispiel vorangeht, freut Thiede besonders. Für die Archivierung der Stadtgeschichte erhält die Historikerin lediglich eine kleine Aufwandsentschädigung.

Dafür müssen Interessierte auch nicht so tief in die Tasche greifen, wenn sie in Lauenburgs Geschichte des vergangenen Jahres blättern möchten. Bürgermeister Andreas Thiede zeigt sich großzügig: Interessierte können ein Exemplar der Chronik des Jahres 2014 "gegen eine kleine Spende für die Stadtkasse" an der Rezeption des Schlosses (Amsplatz 6) erhalten.