Von Elke Richel

Lauenburg.
Wenn sich Kinderbuchautor Stefan Gemmel etwas vornimmt, dann schafft er das auch - so wie 2012. Eine Delegation von "Guinness World Records" war damals eigens nach Koblenz gereist, um sich davon zu überzeugen: Ein einziger Autor hält die größte Lesung der Welt ab und fast 11 000 Kinder lauschen gebannt seinen Worten.

Jetzt versucht der Schriftsteller einen neuen Weltrekord, und Lauenburger Kinder sollen ihm dabei helfen. Diesmal geht es um die "Schnellste Lesereise der Welt - mit 80 Lesungen durch Deutschland". Stefan Gemmel - der bisher mehr als 20 Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht hat - will beweisen, dass man überall Menschen mit Literatur begeistern kann. Doch er möchte noch mehr erreichen: "Durch das Hörbuch, das entstehen wird, werden lesende Kids miteinander vernetzt. Durch verschiedene Dialekte und Sprachen entsteht ein Klangteppich mit den Kindern als Bindeglieder", sagt der Autor über seine Motivation zu seiner neuen Aktion.

Uta Silderhuis musste nicht lange überlegen, als sie sich um die Teilnahme an dem Weltrekordversuch beworben hat. Mit Erfolg übrigens: Stefan Gemmel wird am 14. September in Lauenburg zu Gast sein. "Wir haben uns riesig gefreut, zu den 80 Stationen der Lesereise zu gehören", sagt die Bücherei-Chefin.

"In mir erwacht meine magische Macht, durch dich, den Besitzer der Kugel, entfacht. Ich lasse geschehen, was als Wunsch ich vernahm, ich, Sahlarami Ben Ibdul Haram-Cham-Cham."
Bis dahin bleibt allerdings noch eine Menge zu tun. Gesucht werden etwa 200 Kinder und Jugendliche aus Schulklassen, Musikgruppen oder Sportvereinen, die den Kinderbuchautor bei seiner selbst gestellten Aufgabe unterstützen wollen. "Es geht aber nicht nur ums Zuhören. Vielmehr erhalten die Kinder schon im Vorfeld der Lesung eine Passage aus den Texten. Diese kann dann ganz fantasievoll interpretiert werden", verrät Uta Silderhuis. Stefan Gemmel geht übrigens mit einer neue Fantasy-Reihe auf Lesetour. Im Mittelpunkt steht Sahli, der kleine Dschinn aus der Zauberkugel. Aber er hat nur dann magische Fähigkeiten, wenn er sich in der Nähe seiner Kugel befindet. Und dann auch nur, wenn er seinen eigenen Namen nennt. Aus einem der Bücher stammt auch das Zitat des kleinen Geistes, das Bestandteil des Hörbuches werden soll:

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, heißt es auf der Webseite der Leserattenservice-Gesellschaft aus Amselsteg, die den Rekordversuch organisiert (

"Es wäre doch toll, wenn die Stimmen Lauenburger Kinder am Ende auf dem Hörbuch verewigt werden", meint Uta Silderhuis. Eine Sache bereitet ihr noch Kopfzerbrechen: "Wir brauchen für die Lesung in Lauenburg einen richtig originellen Leseort für etwa 200 Kinder. Als alte Schifferstadt wäre es zum Beispiel toll, an Bord eines Schiffes zu gehen", sagt sie und hofft auf viele Ideen, damit sich Lauenburg im Herbst ein Stück vom Leseweltrekord 2015 schnappen kann.

Kindergruppen, die dabei sein möchten, oder Lauenburger mit Ideen für einen passenden Veranstaltungsort der Lesung melden sich bitte in der Stadt- und Schulbücherei (Weingarten 12) oder unter Telefon (041 53) 20 96.